Schnuller senken Kindstod-Risiko

LONDON (dpa). Schnuller scheinen einer US-Studie zufolge die Gefahr des plötzlichen Kindstods drastisch zu verringern. Babys, die mit Schnuller schlafen, haben demnach ein um 90 Prozent niedrigeres Risiko, heißt es in der Online-Veröffentlichung des "British Medical Journal" vom Freitag.

Veröffentlicht:

Möglicherweise verhinderten die oft großen Griffe auf der Vorderseite der Beruhigungssauger ein versehentliches Abschneiden der Luftzufuhr, wenn sich die Kinder zu sehr mit dem Gesicht in ein weiches Bett einkuscheln. Der sperrige Schnullergriff könnte dann einen Luftkanal freihalten, glauben die Forscher.

De-Kun Li und Kollegen vom kalifornischen Versicherungsunternehmen Kaiser Permanente hatten die Gewohnheiten und die Todesumstände von 185 Babys, die am plötzlichen Kindstod gestorben waren, untersucht und sie mit den Gewohnheiten 312 zufällig ausgewählter Kinder verglichen, die in Alter und ethnischer Herkunft übereinstimmen.

Die beobachtete Risikominderung war dabei über einen weiten Bereich sozialer Faktoren gleich. Möglicherweise könnten Schnuller eine effektive Waffe im Kampf gegen den plötzlichen Kindstod sein, so die Forscher. Aus anderen Gründen wie möglichen Nachteilen für die Zahn- und die Kieferentwicklung gibt es allerdings auch Kritik am Einsatz der Sauger.

Der plötzliche Kindstod, bei dem ein Säugling unerwartet und ohne erkennbaren Grund im Schlaf stirbt, trifft in Deutschland jährlich etwa 350 Kinder unter einem Jahr. Als wichtige Risikofaktoren gelten das Schlafen in Bauchlage und rauchende Eltern, Frühgeborene sind stärker gefährdet. Durch geeignete Vorsorge ließ sich die Häufigkeit des Krippentods seit den 90er Jahren um fast drei Viertel senken.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Mediensucht, Depressionen, HPV-Impfung

DAK baut Vorsorgeangebot in Kinder- und Jugendarztpraxen aus

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken