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Sind Vitamin B5, Hirse-Extrakt und L-Cystin effektiv gegen Haarausfall?
Ein Kollege fragt im Internet: Hirse-Extrakt (öliger) wird zusammen mit der Aminosäure L-Cystin und Vitamin B5, der Pantothensäure, für die Indikation Haarausfall vermarktet.
Welche Erkenntnisse bestehen zu dieser Kombination? Gibt es darüber hinaus Daten zu der Wirksamkeit und dem Wirkmechanismus? Wie sieht es bei männlichem oder weiblichem genetischen Haarausfall aus?
Und noch eine Frage: Bierhefe und Kieselerde werden in dem Zusammenhang ebenfalls empfohlen. Weiterhin sollen sie gut für die Haut sein. Wie sieht es damit aus?
Professor Karin Kraft: Zur ersten Frage: In einem Beitrag haben Privatdozentin Daniela Höller Obrigkeit von der Hautklinik der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen und ihre Mitarbeiter 2006 in einer in vitro Studie an Keratinozyten gezeigt: Die Kombination aus L-Cystin, Pantothensäure und dem aus der Hirse gewonnenen Phytoöstrogen Miliacin steigert das Zellwachstum synergistisch (Cutan Ocul Toxicol 2006; 25(1): 13-22).
Zur zweiten Frage: Über den zugrunde liegenden Mechanismus, über die Wirksamkeit in vivo und mögliche Wirkungen in besonderen Patientengruppen ist allerdings keine Aussage möglich.
Und schließlich noch zur letzten Frage: Dass die Inhaltsstoffe der Bierhefe, darunter die Vitamine aus der B-Reihe, für die Haut günstig sind, ist plausibel. Für Kieselsäure liegen nur wissenschaftliche Arbeiten für die äußerliche Anwendung vor - sie ergeben Hinweise auf einen günstigen Effekt.
Der Nutzen einer innerlichen Anwendung von Kieselsäure im Hinblick auf ein verbessertes Hautbild erscheint dagegen fragwürdig.
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