Bakterienzusammensetzung
So verändert sich das Lungenmikrobiom bei Kindern mit Mukoviszidose
Wie sich das Lungenmikrobiom von gesunden und an Mukoviszidose erkrankten Kleinkindern unterscheidet, haben Forscher analysiert – und Erkenntnisse für die Therapie gewonnen.
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Ab einem Alter von drei Jahren zeigen sich Unterschiede in der Bakterienbesiedlung der Lunge von Kindern mit und ohne Mukoviszidose.
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Hannover. Forscher haben die Zusammensetzung der Lungenflora bei Säuglingen und Kleinkindern mit und ohne zystische Fibrose (Mukoviszidose) untersucht. Dabei stellten sie fest, dass sich das Lungenbiom der gesunden und kranken Kinder in den ersten drei Lebensjahren kaum voneinander unterscheidet.
Erst mit zunehmendem Alter ändert sich das Mikrobiom: Die Vielfalt der Bakterienarten nimmt ab, die Krankheitskeime überwiegen und setzen sich chronisch in der Lunge fest (Nature Biofilms and Microbioms 2020; online 15. Dezember).
„Hustenabstriche“ gesammelt
„In unserer Arbeit haben wir erstmals Hustenabstriche von gesunden Kindern im Alter von drei Wochen bis sechs Jahren gesammelt, auf die vorhandenen Mikroorganismen getestet und mit denen von gleichaltrigen Mukoviszidose-Erkrankten verglichen“, wird Studienautor Professor Burkhard Tümmler von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) in einer Mitteilung der MHH zitiert.
Auch für die Behandlung der Mukoviszidose gäben die Studienergebnisse einen entscheidenden Hinweis, berichtet die MHH: Während die Behandlung älterer CF-Patienten nur eingeschränkt möglich ist, gebe es bei Kleinkindern offenbar ein Zeitfenster, um die biologischen Prozesse in der Lunge günstig für den Krankheitsverlauf zu beeinflussen. (eb)