Darmkrebs
Sport punktet bei der Tertiärprävention
LUDWIGSHAFEN. In ihren Strategien zur Prävention von Darmkrebs betont die Stiftung LebensBlicke zum diesjährigen Darmkrebsmonat März auch die Bedeutung der Tertiärprävention.
In ihrer "Heidelberger Erklärung zum Leben nach und mit Darmkrebs" stellt die Stiftung drei Ansätze vor.
Am besten belegt ist demnach die Risikoreduktion durch Sport, was der hohen Motivation der Patienten, selbst etwas zu tun, entgegenkommt.
Rückfallrate lässt sich halbieren
So lässt sich einer Studie zufolge die Rückfallrate durch eine Stunde Laufen sechsmal pro Woche halbieren, hat Professor Matthias Ebert aus Mannheim bei einer Veranstaltung der Stiftung berichtet.
Weniger klar ist der Effekt von Ernährung, weshalb Empfehlungen hierzu nur sehr zurückhaltend ausgesprochen werden. Die dritte Möglichkeit der Tertiärprävention sind Medikamente, speziell ASS.
Davon profitieren jene 17 Prozent der Patienten mit einer PIK3CA-Mutation im Tumor.
In der Subgruppe mit diesem Biomarker war das Rezidivrisiko bei Studienteilnehmern, die mindestens ein Jahr lang mindestens 85 mg eingenommen hatten, um das Fünffache geringer als in der Gruppe ohne ASS.
Zur Tertiärprävention gehört auch die strukturierte Nachsorge, die in der S3-Leitlinie der Deutschen Krebsgesellschaft für die ersten fünf Jahre genau festgelegt ist.
Dabei ist das kolorektale Karzinom bisher die einzige Tumorentität, die den Nachweis erbracht hat, dass die Mortalität durch diese Programme verringert wird, wie Professor Jürgen Riemann, Vorsitzender der Stiftung LebensBlicke, berichtet hat.
Die Evidenz müsse aber noch in Studien geprüft werden. (ars)
Lesen Sie dazu auch: Darmkrebsmonat März: "Männer müssen früher zur Vorsorge"