Stammzellforscher verordnen sich Regeln

MÜNSTER / NORTHBROOK (dpa). Im Kampf gegen schwarze Schafe in den eigenen Reihen haben sich führende Stammzellforscher einen Katalog mit länderübergreifenden Arbeitsstandards verordnet.

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Die neuen Richtlinien beziehen sich nur auf die Forschung mit humanen embryonalen Stammzellen. Das berichtet heute die Projektgruppe der Internationalen Gesellschaft für Stammzellforschung (ISSCR) aus Northbrook im US-Staat Illinois (Science 315, 2007, 603). Weltweit sollen nun alle Forscher, die mit solchen Zellen arbeiten, per Selbstverpflichtung erklären, dass sie diese Standards einhalten.

In den Richtlinien regelt die ISSCR viele umstrittene Verfahren in der Arbeit mit humanen embryonalen Stammzellen. Sie verbieten das Klonen von Menschen und schaffen enge Grenzen für das Erzeugen von Mischwesen aus Tier und Mensch (Chimären). Außerdem will die ISSCR die finanzielle Entlohnung von Eizellspenderinnen einschränken.

Ziel der vorgelegten Standards sei es, den "Wildwuchs" in dem Forschungsfeld zu vermeiden, so der Münsteraner Stammzellforscher Professor Hans Schöler, der als einziger Deutscher an der Ausarbeitung der Richtlinien beteiligt war. Zudem wolle die ISSCR die führenden Wissenschaftsjournale davon überzeugen, künftig nur noch Studien von Forschern zu veröffentlichen, die die Selbstverpflichtung unterschrieben haben. "Wenn die Journale sagen, wir publizieren das nicht, dann ist das schon ein ziemliches Druckmittel auf die Wissenschaftler", so Schöler. Seinen Angaben zufolge sollen die Richtlinien für die Öffentlichkeit ein Signal sein.

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