Auswirkungen von COVID-19

Studie zu Corona-Gesundheitsfolgen für Kinder gestartet

Ist die Corona-Pandemie überwunden? Ein Forschungsteam hat daran Zweifel – und untersucht die langfristigen Gesundheitsfolgen für Kinder und Jugendliche in Deutschland.

Veröffentlicht:
Junge vor dem Fernsehen.

Auch nach der Pandemie sitzen die Kinder zu viel vor dem Bildschirm.

© Marcito / Stock.adobe.com

Karlsruhe/Hamburg. Eine Studie mit bundesweit 5.000 Kindern und Jugendlichen will erforschen, ob die negativen Folgen der Corona-Pandemie weiter anhalten. „Wir sehen, dass sich die Lebensqualität und die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Vergleich zum Zeitraum vor der Pandemie deutlich verschlechtert haben“, sagte Ulrike Ravens-Sieberer, Jugendpsychiaterin am Universitätsklinikum Hamburg, am Dienstag. Sportliche Aktivitäten gingen im Lockdown zurück, die Bildschirmzeiten von Kindern und Jugendlichen stiegen an.

Lesen sie auch

Online-Befragungen und Online-Fitnesstests sollen Daten zur psychischen und körperlichen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zwischen 4 und 17 Jahren sammeln. „Wir nehmen an, dass die Pandemie im Blick auf die Gesundheitsfolgen nicht beendet ist, sondern auch weiterhin Folgen in der Gesellschaft hat“, sagte Studien-Co-Autorin Claudia Niessner vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Bildschirmzeit bleibt weiter hoch

Das Team von 17 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern will beispielsweise Zusammenhänge zwischen Medien- und Internetnutzung sowie psychischer und körperlicher Gesundheit erfassen. „Die Corona-Pandemie war ein Schub für die Mediennutzung bei Kindern, und nach bisherigem Forschungsstand ist die Bildschirmzeit auch nach der Pandemie nicht mehr gesunken“, sagte Niessner.

Für die Fitnesstests der Studie müssen die Probanden beispielsweise Rumpfbeugen und Liegestütze machen. Erfasst werden auch Körpergewicht und Größe. „Die sehr breit angelegte, aufwendige Studie könnte erstmals ein umfassendes Bild zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen nach Corona ergeben“, sagte Niessner.

Die erste Befragungsrunde läuft derzeit, zwei weitere folgen Ende 2024 und Ende 2025. Die Forscher hoffen auf eine langfristige Verlängerung. Die vom Bundesbildungsministerium mit 1,8 Millionen Euro geförderte Studie will Mitte 2024 erste Ergebnisse vorlegen. Die Teilnehmenden wurden über die Einwohnermeldeämter repräsentativ für Alter und Geschlecht ausgewählt. (KNA)

Lesen sie auch
Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Metaanalyse von 94 Studien

Ein Viertel der Long-COVID-Kranken hat Depressionen

Mehr Prävention, weniger Panik

WHO: Einigung auf internationalen Pandemie-Vertrag

Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Tab. 1: Empfohlene Anfangsdosierungen von Ruxolitinib bei akuter und chronischer GvHD in Abhängigkeit vom Alter

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [5, 6]

Graft-versus-Host-Erkrankung

JAK1/2-Hemmung jetzt für Kinder unter zwölf Jahren und in neuer Darreichungsform möglich

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Abb. 1: Patienten mit DMD profitierten von einer über 24-wöchigen Vamorolon-Therapie im Vergleich zu einer Therapie mit Prednison in Bezug auf das Längenwachstum

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [14]

Duchenne-Muskeldystrophie (DMD)

Erstes dissoziatives Kortikosteroid zugelassen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Santhera (Germany) GmbH, München
JAK-Inhibitor: Zulassungserweiterung bei Jugendlichen mit AD

© Cunaplus_M.Faba / Getty Images / iStock

Atopische Dermatitis

JAK-Inhibitor: Zulassungserweiterung bei Jugendlichen mit AD

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: AbbVie GmbH und Co. KG, Wiesbaden
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Dorian Recker

© Stefan Durstewitz

Gegen Verschwendung

Warum ein Kardiologe Kunstwerke aus Müll macht

stiliserte, bunte Symbole für Patientenakten

© savittree / stock.adobe.com

Update

FAQ zur „ePA für alle“

Die elektronische Patientenakte kommt: Das sollten Sie jetzt wissen