Telmisartan senkt Druck bis in den Morgen

PARIS (gvg). Die einmal tägliche Therapie mit 80 mg des Angiotensin- II-Rezeptorblockers Telmisartan senkt den diastolischen Blutdruck in den letzten sechs Stunden vor Einnahme der nächsten Dosis signifikant stärker als die Therapie mit 160 mg Valsartan. Vorteile für Telmisartan bestehen auch, wenn einmal eine Dosis ausgelassen wird.

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Daten, die dies belegen, wurden auf einer Veranstaltung von Boehringer Ingelheim auf dem Europäischen Hypertoniekongreß in Paris präsentiert. Sie entstammen der MICADO (Micardis Missed Dose)-Studie, die kürzlich im "American Journal of Hypertension" (17, 2004, 347) veröffentlicht worden ist.

930 Hypertonie-Patienten bekamen entweder 80 mg Telmisartan (vom Unternehmen als Micardis® angeboten) oder 160 mg Valsartan, beides als Einmaldosis. Um den Verlauf der Konzentrationskurven im Blut zu bestimmen, wurden in beiden Gruppen mehrwöchige Placeboperioden eingeschoben.

"Wir haben mit Telmisartan den diastolischen Blutdruck in den letzten sechs Stunden des 24stündigen Dosierungsintervalls mit durchschnittlich 7,5 mmHg signifikant stärker gesenkt als mit Valsartan, das 6,0 mmHg erreichte", sagte Professor Yves Lacourcière, Bluthochdruckspezialist an der Universität Quebec in Kanada. Mit der stärkeren Senkung werde eine bessere Kontrolle des kritischen Blutdruckanstiegs am frühen Morgen gewährleistet, der mit einer erhöhten Rate von Herzinfarkten und Schlaganfällen einhergehe.

Noch unveröffentlichten Daten zufolge, die demnächst in der Zeitschrift "Blood Pressure Monitoring" veröffentlicht werden, ist die Blutdrucksenkung durch 80 mg Telmisartan auch dann signifikant stärker als durch 160 mg des Vergleichspräparates, wenn Patienten einmal versehentlich eine Dosis auslassen. "In den 24 Stunden nach der ausgelassenen Dosis lag der durchschnittliche diastolische Blutdruck in der Telmisartangruppe um 7,1 mmHg unter dem in der Placebogruppe, in der Valsartangruppe jedoch nur um 5,6 mmHg", so Lacourcière.

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