West- und Zentralafrika
WHO besorgt wegen Ebola-Ausbrüchen
In West- und Zentralafrika ist es erneut zu Ebola-Ausbrüchen gekommen. In Guinea stammt der ursächliche Erreger sehr wahrscheinlich von Überlebenden des bisher größten Ebola-Ausbruchs – der vor fünf Jahren für beendet erklärt worden war.
Veröffentlicht:Berlin. Die WHO sorgt sich um zwei neue Ebola-Ausbrüche in Guinea und der Demokratischen Republik Kongo (DRC). Wie das Robert Koch-Institut berichtet, waren im Südosten von Guinea (Region Nzerekore) einige Teilnehmer einer Beerdigung mit Durchfall, Erbrechen und Blutungssymptomen erkrankt. Bei einigen von ihnen wurden Infektionen mit dem Ebolavirus (Spezies ZEBOV, Zaire-Ebolavirus) diagnostiziert. Es seien bereits Todesfälle aufgetreten. Die betroffene Region liegt grenznah vor allem zu den Ländern Elfenbeinküste und Liberia.
Der Ebola-Ausbruch geht dabei offenbar auf den gleichen Virenstamm zurück, der bereits von 2014 bis 2016 in Westafrika zirkulierte, so das Institut. Das zeigten genetische Analysen verschiedener internationaler Forschergruppen, unter anderem auch des RKI. Der Erreger ist demzufolge nicht neu aus dem Tierreich auf den Menschen übergegangen. Er stammt vielmehr sehr wahrscheinlich von Überlebenden des bislang größten Ebola-Ausbruchs – der vor fünf Jahren für beendet erklärt worden war.
Die Menschen sind besser gewappnet
Auch im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo (DRC) hat die WHO in den Provinzen Nord-Kivu und Ituri im Februar wieder einige neue, zusammenhängende Fälle von Ebolafieber bestätigt. Nach den Erreger-Analysen handelt es sich dabei aber offenbar um ein Wiederaufflammen des Ausbruchs in der Region, der im Juni 2020 für beendet erklärt worden war.
Ab Juni 2020 hatte es außerdem im Nordwesten des Landes (Provinz Équateur) einen Ebola-Ausbruch gegeben, bei dem allerdings ein anderer Virusstamm beteiligt war. Dieser Ausbruch war am 18. November für beendet erklärt worden.
Die Menschen in Afrika sind heute im Vergleich zum Ausbruch 2014 bis 2016 besser gegen Ebola gewappnet, betont das RKI: Es gibt inzwischen wirksame Impfstoffe und Medikamente, und zudem können die damals betroffenen Länder auf den Erfahrungen von Gegenmaßnahmen bei dem großen Ausbruch aufbauen. (eb)