Ebola-Epidemie

WHO sieht keine internationale Notlage

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Vorsicht, Ebola-Sperrgebiet!

Vorsicht, Ebola-Sperrgebiet!

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GENF. Die Weltgesundheitsorganisation WHO ruft wegen der Ebola-Epidemie im Kongo und trotz jüngster Fälle auch in Uganda nicht den internationalen Gesundheitsnotstand aus. Das teilte Dr. Preben Aavitsland, Vorsitzender des WHO-Notfallkommitees, am Freitagabend in Genf mit.

Bereits Mitte April dieses Jahres hatte die WHO auf die Ausrufung eines Notstands verzichtet. Auch kurz nach dem Ausbruch im Oktober vergangenen Jahres kam die WHO nicht zu dieser Einschätzung.

Es gebe „positive epidemiologische Trends“ im Kongo, sagte Aavitsland am Freitag. Die Ebola-Fälle Anfang der Woche in Uganda seien „nicht unerwartet“. Es habe dort aber rasch eine „direkte Reaktion“ gegeben, mit der ein Übergreifen der Epidemie zunächst habe verhindert werden können.

Laut Aavitsland besteht auch weiterhin „ein Risiko“, dass die Ebola-Epidemie aus der kongolesischen Region Nord-Kivu auf andere Länder überspringen kann. „Es bleibt aber gering.“ Die Epidemie sei daher eine Gesundheitsnotlage „in der Region“, sie erfülle aber nicht die Kriterien für eine internationale Notlage (PHEIC: Public Health Emergency of International Concern).

Die WHO werde die Situation weiter beobachten, vor allem die Bevölkerungsbewegungen, um eine mögliche Ausweitung der Epidemie frühzeitig abschätzen zu können. „Bitterenttäuscht“ zeigte er sich, dass die WHO-Mitglieder „nicht die nötigen Gelder und Ressourcen“ bereitstellten, die die WHO brauche, „um diesem Ausbruch begegnen zu können“.

Nach letzten Zahlen des Gesundheitsministeriums in Kinshasa sind allein im Kongo der Ebola-Epidemie bislang mindestens 1411 Menschen zum Opfer gefallen. Über 2100 Menschen sind infiziert.

Anfang der Woche war die Epidemie nach Uganda eingeschleppt worden, das im Nordosten Kongos liegt. Dort waren zunächst ein fünfjähriger Junge und später dessen Großmutter an den Folgen einer Ebolainfektion gestorben. Weitere Fälle wurden bislang nicht berichtet. (nös)

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