Zahl der Herzinfarkt-Toten deutlich gesunken
HAMBURG (Rö). Die Zahl der Patienten mit tödlich verlaufenem Herzinfarkt ist in Deutschland seit 1995 kontinuierlich von etwa 88 000 auf etwa 60 000 im Jahr 2006 gesunken. Zugleich stiegen allerdings die Diagnostik- und Behandlungskosten drastisch.
Nach Zahlen des in Hamburg vorgestellten Herzberichts 2007 hat der medizinische Fortschritt für Herzinfarkt-Patienten seinen Preis. Kosten für Diagnose und Therapie bei Patienten mit Herzinfarkt sind seit 2002 bei Frauen um rund 63 Prozent und bei Männern sogar um mehr als 70 Prozent gestiegen, wurde bei der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Hamburg berichtet. Die Krankheitskosten insgesamt stiegen in dieser Zeit um 5,9 Prozent bei Frauen und um 11,2 Prozent bei Männern, berichtete der Autor des Berichts Dr. Ernst Bruckenberger.
Ein Grund für die stark gestiegenen Kosten ist nach Bruckenbergers Angaben eine Verlagerung der Todesfälle beim Herzinfarkt. Die Zahl der an Herzinfarkt gestorbenen Patienten in Kliniken stieg seit 1995 um 23 Prozent, außerhalb sank sie um 23 Prozent, eine Folge der verbesserten Notfallversorgung.
Trotz aller Fortschritte gebe es keine gleichmäßig gute Versorgung bei Herzkrankheiten in Deutschland. "Bei einem Ländervergleich schneiden Baden-Württemberg, Sachsen und Bremen am besten und Mecklenburg-Vorpommern, das Saarland und Brandenburg am schlechtesten ab", sagte Bruckenberger.
Bei Herzoperationen stellten die Kardiologen einen Anstieg fest. Von 149 000 Operationen 2006 stieg die Zahl 2007 auf 157 000 deutlich - vor allem durch Herzklappen- und Herzschrittmacher-Operationen.
Lesen Sie dazu auch: Herzbericht: Weniger Herzinfarkttote, aber deutlich höhere Kosten