Prävention

Herstellerverband „Pharma Deutschland“ beklagt schleppende Impfvereinbarungen

Schutzimpfungen zählen zu den großen Erfolgen der Medizin. Kein Ruhmesblatt hingegen sind die teils langwierigen Honorarverhandlungen auf Selbstverwaltungsebene, bis neue Impfungen nach dem Sachleistungsprinzip erbracht werden können.

Veröffentlicht:

Bonn. Der Herstellerverband „Pharma Deutschland“ (ex BAH) beklagt die schleppende Aufnahme neuer Immunisierungen in die regionalen Impfvereinbarungen. Insbesondere wird auf das in vielen KV-Bezirken nach wie vor fehlende Honorar zur Vorsorge gegen Meningokokken B verwiesen. In einer Mitteilung am Freitag fordert der mittelständische Branchenverband deshalb „eine automatische Übertragung neuer, bereits geltender Beschlüsse zur Schutzimpfungs-Richtlinie in alle bundesweiten Impfvereinbarungen“,

Lesen sie auch

Hintergrund: Seit Ende Mai vorigen Jahres ist die Meningokokken-B-Impfung auch für Säuglinge und Kleinkinder Teil der Schutzimpfungs-Richtlinie und damit Kassenleistung. Bis heute könnten allerdings Eltern die Leistung vielfach nur per Kostenerstattung in Anspruch nehmen und müssen damit finanziell in Vorleistung treten.

Vorbild Sachsen-Anhalt

Auf Basis einer entsprechenden Ergänzung der Impfvereinbarung als Sprechstundenbedarf zu beziehen, ist die Men-B-Vakzine derzeit nur „in Baden-Württemberg (teilweise), Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen“, weiß der Bonner Herstellerverband. In 12 von 17 KV-Bezirken stehe ein Honorarabschluss mit den Kassen dagegen noch immer aus. Ähnlich langwierig gestalten sich aktuell auch Vereinbarungen zur RSV-Impfung älterer Erwachsener, wie eine Recherche der Ärzte Zeitung kürzlich gezeigt hatte.

Fände eine neue Vorsorgeleistung gleichzeitig mit der Aufnahme in die Schutzimpfungs-Richtlinie auch Eingang in die regionalen Impfvereinbarungen, würde das „nicht nur Chancengleichheit für Menschen aus unteren Einkommensgruppen bedeuten, sondern vor allem die Kinder schützen“, heißt es in der Verbandsmitteilung weiter. Vorbild sei Sachsen-Anhalt, wo „ein solcher Automatismus“ bereits praktiziert werde. (cw)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Zwei Wochen nach dem Start

KBV: Test der elektronischen Patientenakte läuft zäh an

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Schnelle Kommunikation, aber sicher: Das hilft Teams unterschiedlicher Einrichtungen bei der effizienten Zusammenarbeit.

© [M] Famedly

Neues Kooperationswerkzeug im Netz

Effiziente Kommunikation: Der schnelle Draht von Team zu Team

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Krankenkassen sehen keine Verbesserung der Versorgung

Hausärzteverband: Entbudgetierung ist Rettung in letzter Sekunde

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Ein Insulin-Molekül vor verschwommenen Hintergrund

© Dr_Microbe / stock.adobe.com

Suche nach Alternativen

Marktrücknahme von Humaninsulinen: Das sind Ihre Optionen