Gegen Schnarchen

Zungenschrittmacher beugt Atemstillständen vor

BERLIN (eb). An der Charité - Universitätsmedizin Berlin wurde europaweit erstmals ein Zungenschrittmacher implantiert, der Atemstillstände im Schlaf verhindert und gegen Schnarchen hilft.

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Ärzte der Kliniken für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde haben das Gerät bei einem Patienten mit obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom eingesetzt, teilt die Charité mit.

Der sogenannte Neurostimulator, der etwas kleiner ist als eine Streichholzschachtel, wird wie ein Herzschrittmacher unterhalb des Schlüsselbeines implantiert.

Von dort aus führt ein hauchdünnes Kabel zum Rippenbogen, wo die Bewegungen des Zwerchfells gemessen und die individuelle Atemfrequenz überwacht wird.

Zieht sich das Zwerchfell des Patienten beim Einatmen zusammen, sendet der Schrittmacher über ein zweites Kabel einen schwachen elektrischen Impuls an den Hypoglossus-Nerv.

Dieser Nerv sitzt direkt unter der Zunge und ist für die Kontraktion des Zungenmuskels verantwortlich. Wird er stimuliert, erschlafft die Zunge nicht, die Luftröhre wird nicht blockiert, sondern bleibt im vorderen Rachenraum des Schlafenden. Lebensbedrohlichen Atemstillständen wird so vorgebeugt.

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