Kritik an Impfstrategie
Brandenburg will mehr Tempo bei Corona-Impfungen
In Brandenburg zeigt sich Landesgesundheitsministerin Nonnemacher zerknirscht. Die Corona-Impfzahlen sind bisher mau, es hakt bei der Hotline der KV.
Veröffentlicht:Potsdam. Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) will den Rückstand des Landes bei den Corona-Schutzimpfungen möglichst zügig aufholen.
Am vergangenen Freitag hatte das Bundesland nur 11.481 Impfungen vorgenommen – damit lag Brandenburg bei der Zahl der Impfungen pro 1000 Einwohner bundesweit zusammen mit Hamburg auf dem fünftletzten Platz.
Überwiegend wurde bisher medizinisches Personal geimpft, große Probleme gibt es im Land dagegen mit der von der KV betriebenen und chronisch überlasteten Hotline 116117.
Für die Kritik am schleppenden Impfstart im Land gebe es „eine ganze Menge Berechtigung“, sagte die Ministerin am Freitag in Potsdam. Die Probleme mit der Hotline habe man nicht erwartet, weil man mit der KV eigentlich auf einen bewährten Kooperationspartner gesetzt habe. „Ich stelle mich der Kritik, ich tue das nicht als Gemecker ab“, sagte die Ministerin im Landtag.
Impfstrategie soll überarbeitet werden
In dieser Woche soll ein Krisengipfel mit allen an den Impfungen beteiligten Partnern stattfinden, um die Impfstrategie des Landes zu überarbeiten. Nonnemacher kündigte an, dass beim weiteren Ausbau der Impfungen im Land nun auch die Bundeswehr helfen werde.
Ihre Ärzte würden zusammen mit den Johannitern das Impfzentrum in Schönefeld betreiben, das am Montag eröffnet werden sollte. Zudem werde das Impfzentrum in Potsdam auf sechs Impfstraßen hochgefahren. Bis Mitte Februar sollten zudem alle 50.000 Bewohner eines Pflegeheims in Brandenburg ein Impfangebot erhalten. „Das ist mir Auftrag und Anliegen“, sagte die Ministerin.