Erfolgsprogramm

Brandenburg zieht positive Bilanz zum „Pakt für Pflege“

In Brandenburg beteiligen sich inzwischen alle Landkreise am Pflegeprogramm des Landes - von einem „Sensationsergebnis“ ist die Rede. Für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen wurden bislang 664 Projekte initiiert.

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Potsdam. In Brandenburg sind derzeit rund 185.000 Menschen pflegebedürftig. Das sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Potsdamer Landtags. „Die pflegerische Versorgung ist eine der größten sozialpolitischen Herausforderungen unserer Zeit.“ Brandenburgs Kenia-Koalition hatte deswegen 2021 den „Pakt für Pflege“ vorgelegt. Mit 20 Millionen Euro pro Jahr sollten pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen vor Ort zu unterstützt, Beratungsstrukturen ausgebaut und die Fachkräftesicherung in der Pflege gefördert werden.

Am Mittwoch stellte der Hamburger Mediziner Dr. Stefan Veit vom „BQS Institut für Qualität & Patientensicherheit“ eine Evaluation des Programms vor. „Wir haben das Sensationsergebnis, dass mittlerweile alle Landkreise am Pakt für Pflege teilnehmen“, sagte Veit. „Und mittlerweile nehmen 85 Prozent aller Gemeinden, Ämter und Städte am Programm teil.“ Landesweit wurden seit 2021 insgesamt 664 Projekte zur Unterstützung von pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen initiiert.

Helferkreise und Nachbarschaftshilfen

Mit dem Geld aus dem Pflegepakt wurden unter anderem Helferkreise und Nachbarschaftshilfen aufgebaut, Informationen und Schulungen für pflegende Angehörige angeboten. Daneben wurden Pflegestützpunkte aufgebaut und Angebote für die Kurzzeitpflege ausgebaut. Allerdings bleibt der Bedarf an Pflegekräften ist weiter groß. Hier benötigten vor allem die teils sehr kleinen Pflegeschulen in Brandenburg Unterstützung: „Gerade diese Schulen sind angesichts fortlaufender Reformen in der Pflegeausbildung auf Unterstützung angewiesen“, sagte Veit.

Nonnemacher betonte, dass Pflegekräfte künftig strategischer eingesetzt werden müssten. „Wir werden nie wieder so viele Pflegekräfte haben wie heute, aber in Zukunft deutlich mehr pflegebedürftige Menschen“, sagte die Ministerin. Die vollstationäre Pflege sei die mit Abstand personalintensivste Versorgungsform. Sie müsse denen vorbehalten bleiben, die wirklich darauf angewiesen seien.

„Ziel muss es sein, durch verschiedene Formen praktischer Unterstützung für die pflegenden Angehörigen die Zeitspanne der Versorgung zu Hause weiter zu verlängern“, sagte Nonnemacher. An dieser Stelle habe der Einsatz von Pflegefachkräften die größte Wirkung. „Je mehr Menschen häuslich versorgt werden, desto niedriger ist der Personalbedarf des Gesamtsystems.“ (lass)

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