Zoff in der Hauptstadt
Keine Krankentransporte mehr: KV Berlin sorgt sich um die Sicherheit der Patienten
Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin stellt die Vermittlung von Krankentransporten ein. Jetzt sorgt sich der Vorstand um die Patientensicherheit. Das hat einen besonderen Grund.
Veröffentlicht:Berlin. Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin ist um die Patientensicherheit besorgt. Laut KV habe die Berliner Feuerwehr von der Innenverwaltung den Auftrag erhalten, nur noch dann Krankentransporte zu übernehmen, wenn Krankentransportunternehmen gegenüber der Feuerwehr darstellen, dass ein Transport nicht eigenständig durchgeführt werden könne. „Die Frage, was mit Patientinnen und Patienten passiert, die erkrankt, aber nicht in der Lage sind, einen Krankentransport für sich zu organisieren und entsprechende Unternehmen zu kontaktieren, bleibt damit weiterhin unbeantwortet“, erklärt der KV-Vorstand.
Das seien rund 80 Prozent der insgesamt 17.000 Patienten, die jährlich über den Ärztlichen Bereitschaftsdienst einen Krankentransport vermittelt bekommen haben. Hintergrund: Ab sofort vermittelt die Kassenärztliche Vereinigung Berlin keine Krankentransporte mehr über den Ärztlichen Bereitschaftsdienst. Darüber hatte die KV Berlin die Krankenkassen und die Innenverwaltung bereits im vergangenen Jahr informiert. Das geplante Vermittlungsende war laut KV Berlin notwendig geworden, weil der Ärztliche Bereitschaftsdienst mit der Aufgabe aufgrund der zahlreichen Anrufe überfordert war.
KV Berlin: „Kompetenzgerangel hinter den Kulissen“
„Wir machen uns große Sorgen um die Patientensicherheit. Das Kompetenzgerangel hinter den Kulissen nimmt immer groteskere Züge an“, heißt es seitens der KV Berlin. Die Kassenärztliche Vereinigung appelliert an die Politik: „Bis heute gibt es keine Entscheidung, obwohl mit einer zentralen Leitstelle zur Vermittlung von Krankentransporten bereits eine Lösung auf dem Tisch liegt.“
Bis es eine zentrale Vermittlungsstelle gibt, will die KV Patienten darüber informieren, dass sie sich selbst einen Krankentransport organisieren müssen. Bei jenen Patienten, die dazu aber nicht mehr in der Lage seien, will die KV Berlin die Einsatzdaten an die Feuerwehr übermitteln.(mas)