Brandenburg
Landtagsabgeordneter Schierack impft gegen COVID-19 mit
Der Cottbuser Gesundheitspolitiker Professor Michael Schierack (CDU) hat im Corona-Impfzentrum ausgeholfen – und fordert nun, dass auch Facharztpraxen gegen COVID-19 impfen sollten.
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Michael Schierack (CDU) fordert, Praxen mit mehr Impfstoff auszustatten. Auch die Fachärzte möchten mitimpfen.
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Potsdam. Normalerweise geht es in der Praxis von Professor Dr. Michael Schierack um arthroskopische Chirurgie und Sportmedizin. Der CDU-Landtagsabgeordnete aus dem brandenburgischen Cottbus ist Facharzt für Orthopädie und Honorarprofessor an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg.
Am vergangenen Samstag allerdings war der Christdemokrat vor allem mit Impfungen beschäftigt: Schierack übernahm eine Schicht im Impfzentrum in der Messe Cottbus und verabreichte 36 Zweitimpfungen gegen das Coronavirus.
„Ich habe mich von der guten Logistik der Impfzentren überzeugen können“, sagte Schierack. Mit mehr Impfstoff wäre Brandenburg zu deutlich größeren Fortschritten beim Impfen in der Lage. „Mit der Einbeziehung der Hausärzte in das Impfen haben wir zudem gezeigt, zu welcher Leistung die Hausärzte fähig sind.“
Auch in Facharztpraxen impfen
In der Impfkampagne seien in den letzten Tagen neue Höchststände realisiert worden: Am Montag meldete das Land, dass erstmals in einer Woche mehr als 100.000 Brandenburger geimpft wurden. Am Dienstag hatten 494.490 Menschen eine Erstimpfung erhalten, was 19,6 Prozent der Bevölkerung entspricht.
„Wir sind in der Lage, die Brandenburger Bevölkerung schnell und zeitnah zu impfen“, sagte Schierack. Zumal neben den Hausärzten auch die Facharztpraxen bei den Impfungen mitwirken wollen. „Ich selbst bin Facharzt für Orthopädie – auch meine Praxis hat sich bereit erklärt, zu impfen, wenn wir denn Impfstoff bekommen und an der Impfkampagne teilnehmen dürfen“, sagte Schierack.
Priorisierung in Praxen aufgeben
Womit der Cottbuser Mediziner den Nerv vieler Ärzte in Brandenburg trifft. Erst am Montag hatte der Landesvorsitzende des Hartmannbundes, Hanjo Pohle, gefordert, die Brandenburger Impfzentren ganz abzuschaffen, weil es mit den Hausarztpraxen eine leistungsfähige Struktur gebe, die erprobt sei und deren Aufgaben übernehmen könne.
Am Dienstag übernahm auch der Landesvorsitzende der Brandenburger Linken, Sebastian Walter, die Forderung nach stärkerer Einbindung der niedergelassenen Ärzte, und sprach sich dafür aus, für den Impfstoff von AstraZeneca in den Hausarztpraxen jegliche Priorisierung aufzugeben, um so noch mehr Menschen in kürzerer Zeit zu impfen – in Sachsen wird dieses Prinzip bereits praktiziert. (lass)