Zwischenbilanz nach fünf Jahren

Laumann: Landarztquote in NRW ist attraktiv

Nordrhein-Westfalen hat als erstes Bundesland 2019 die Landarztquote gestartet. Nach fünf Jahren zieht es eine positive Bilanz. Die ersten Absolventen beginnen bald mit dem Praktischen Jahr.

Veröffentlicht:
„Wir brauchen keine großen Werbekampagnen zu machen“: Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) zieht nach fünf Jahren eine Zwischenbilanz der Landarztquote.

„Wir brauchen keine großen Werbekampagnen zu machen“: Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) zieht nach fünf Jahren eine Zwischenbilanz der Landarztquote.

© Michael Kappeler/dpa

Bochum. In Nordrhein-Westfalen erfreut sich die Landarztquote beim Medizinstudium nach wie vor großer Beliebtheit. In den elf Auswahlverfahren, die es bislang gegeben hat, haben sich insgesamt 4.825 Personen auf einen der 1.043 Studienplätze beworben.

„Das zeigt, dass es attraktiv ist“, sagte Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) vor Journalisten an der Hochschule für Gesundheit in Bochum. „Wir brauchen keine großen Werbekampagnen zu machen.“

NRW hat die Landarztquote als erstes Bundesland zum Wintersemester 2019/2020 eingeführt. Inzwischen sind weitere Bundesländer dem Beispiel gefolgt. „Ich habe lange politisch daran gearbeitet, dass wir in NRW eine Landarztquote kriegen“, betonte Laumann.

Studierende haben im Schnitt drei Jahre Berufserfahrung

Es gehe darum, jungen Menschen eine Chance auf einen Studienplatz zu geben, die sich für eine hausärztliche Tätigkeit auf dem Land interessieren, aber keine Top-Abiturnoten haben. „Ich wollte nie Menschen aufs Land zwingen, die lieber in der Stadt wohnen wollen.“

Bei der Auswahl der Studierenden spielen neben der Abiturnote und dem Medizinertest auch berufliche Erfahrungen im Gesundheitswesen und sozial-kommunikative Fähigkeiten eine Rolle. Die Studierenden sind im Schnitt bei Beginn des Studiums 23 Jahre alt und haben drei Jahre Berufserfahrung. Zwei Drittel sind Frauen.

An den Universitäten in Trägerschaft des Landes NRW werden 7,8 Prozent der Medizinstudienplätze – rund 180 pro Jahr – für die Landarztquote reserviert. Das sind die Universitäten in Aachen, Bielefeld, Bochum, Bonn, Duisburg-Essen, Düsseldorf, Köln und Münster.

Die Bewerberinnen und Bewerber müssen sich verpflichten, nach dem Studium eine Weiterbildung in einem Fachbereich zu machen, der sie zur Teilnahme an der hausärztlichen Versorgung befähigt und für den ein besonderer öffentlicher Bedarf festgestellt wurde. Das sind aktuell die Weiterbildungen in der Allgemeinmedizin und der Inneren Medizin ohne Schwerpunktbezeichnung.

Erste Absolventen starten bald mit dem PJ

Nach der Weiterbildung müssen die Absolventinnen und Absolventen zehn Jahre lang in einer Region tätig sein, in denen es zu wenige Hausärztinnen und Hausärzte gibt. Tun sie das nicht, müssen sie eine Vertragsstrafe von 250.000 Euro bezahlen. Zur Definition der unterversorgten Regionen gibt es eine Bedarfsprognose, die laufend aktualisiert wird.

Die ersten Absolventinnen und Absolventen gehen bald ins Praktische Jahr, sagte Laumann. „Ich hoffe, dass viele es in einer ländlichen Region machen, um sie schon einmal kennenzulernen.“ Das sei aber keine Voraussetzung.

Im Wintersemester 2025/2026 werden die ersten ihr Studium abschließen und mit der Weiterbildung beginnen. (iss)

Mehr zum Thema

Versorgung Frühgeborener

Nordrhein-Westfalen fördert 18 Humanmilchbanken

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Abb. 1: Eszopiclon verbesserte signifikant beide polysomnographisch bestimmten primären Endpunkte: Schlaflatenz (a) und Schlafeffizienz (b)bei älteren Patienten mit chronischer primärer Insomnie (jeweils p0,05)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziet nach [20]

Behandlungsbedürftige Schlafstörungen bei älteren Menschen

Schlafstörungen können typische Altersprozesse triggern und verstärken

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: HENNIG Arzneimittel GmbH & Co. KG, Flörsheim
Abb. 1: Signalwege in der Kommunikation zwischen Mikrobiom und Gehirn

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Darmmikrobiom

Dysbiose des Darmmikrobioms – Gesundheitsauswirkungen besser erforscht

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Theralution GmbH – a member of Medice, Iserlohn
Kardiovaskuläres Risiko und Körpergewicht senken

© Springer Medizin Verlag

Kardiovaskuläres Risiko und Körpergewicht senken

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Porträt

Felix Michl: Unternehmer, Jurist und Medizinstudent

Kommentar zur Entscheidung des Bundesrats

Klinikreform – ein Fall fürs Lehrbuch

Lesetipps
Arzt injiziert einem älteren männlichen Patienten in der Klinik eine Influenza-Impfung.

© InsideCreativeHouse / stock.adobe.com

Verbesserter Herzschutz

Influenza-Impfraten erhöhen: So geht’s!