Forschungsprojekt in Sachsen

Mit KI dem Abrechnungsbetrug in der Pflege auf der Spur

Die Ermittlungsbehörden in Sachsen wollen mit einer neuen Software den Abrechnungsbetrug in der Pflege eindämmen. Dabei wird vor allem die Digitalisierung von Tourenplänen und Leistungsnachweisen zur Mammutaufgabe.

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Leipzig. Abrechnungsbetrug in der Pflege will man in Sachsen künftig mit Künstlicher Intelligenz auf die Spur kümmern. Nach zweieinhalb Jahren Forschungsarbeit haben die Polizeidirektion Leipzig und die Generalstaatsanwaltschaft Dresden eine entsprechende Demonstrationssoftware entwickelt. „Die große Herausforderung besteht nun darin, die Ergebnisse dieses erfolgreichen Forschungsprojektes in die Praxis zu überführen“, sagte Generalstaatsanwalt Martin Uebele bei der Vorstellung am Freitag. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Ein Problem für die Strafverfolgung ist nach Einschätzung der Polizei, dass bei der ambulanten Pflege die Leistungsabrechnung bei den Krankenkassen noch immer anhand unzähliger Papierdokumente erfolgt. Dies stellt die Ermittler vor enorme Herausforderungen, weil Unmengen von Unterlagen derzeit noch händisch ausgewertet werden müssten.

Millionenschaden für die Versicherer

Bei der jetzt entwickelten Software werden die Leistungsnachweise und Tourenpläne digitalisiert und die für den Betrugsnachweis relevanten Daten ausgelesen. Dabei kommen klassische Methoden der Bildverarbeitung und Verfahren der künstlichen Intelligenz zum Einsatz, um vor allem auch die Handschriften zu erkennen und auswertbar zu machen. Die digitalisierten Informationen landen in einer Datenbank, um mögliche Straftaten gerichtsfest auszuwerten.

Laut Generalstaatsanwaltschaft lag der Gesamtschaden für die Kranken- und Pflegeversicherung 2020/21 bei rund 131,90 Millionen Euro. Die mit Abstand höchsten Schäden in Höhe von 29,6 Millionen Euro seien bei der häuslichen Krankenpflege entstanden. (sve)

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Kommentare
Hans Christoph 01.07.202312:55 Uhr

Mit KI dem Abrechnungsbetrug " in der Pflege " auf der Spur ...wo bleibt die Verfolgung derer die ca. 25 Milliarden
EURO jährlich, zu Unrecht, nahezu unkontrolliert , aus der GKV saugen ???
super " künstliche " Intelligenz, statt gesundem Menschenverstand, soll mit neuer Software Abrechnungsbetrug NUR
in Pflege "eindämmen". Dieses Ablenkungsmanöver kann NICHT darüber hinwegtäuschen, die Haupttäter
aus dem Gesundheitswesen, die jedes Jahr ca. 25 Milliarden EURO ..siehe Jahresbericht MDK Bayern, der GKV entziehen werden geschont ! Dies hat seit Jahrzehnten System. Wie kommt es ?? NUR in 9 Bundesländern gibt es überhaupt "ansatzweise" wie in Bayern "Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) " Aber auch da wird dezidiert NUR auf ..Zitat ...gerade aus Bereich des Pflegebetruges
der Schwerpunkt gelegt... nach dem Motto haltet den Dieb... die Betrüger, aber bitte NUR die Kleinbetrüger...
reine Augenwischerei.. Alibifunktion..eine " Dunkelfeldstudie" soll sogar, mit Steuergeldern finanziert , konkrete Ermittlungen gegen Haupttäter / innen offensichtlich zeitlich hinauszögern ?? ?
Selbst Staatssekretärin des BMG hat bei öffentlichen Anhörung zu dem Thema in Berlin signalisiert, so haben es Anwesende interpretiert, KEINERLEI Interesse an diesem Thema !!! super..
Eine Krähe hackt der anderen Krähe KEIN Auge aus...Dies funktioniert solange wie viele Millionen Zwangsbeitragszahler /innen der GKV Füße still halten...und stetig steigende Zwangsbeiträge abdrücken...
Die einzige vernünftige Lösung DIE solidarische Bürgerversicherung für ALLE Erwerbstätigen , auch die Klientel der FDP , Architekten, Ärzte, Zahnärzte....Punkt...Die Beiträge der GKV könnten gesenkt werden.. Milliarden Steuerzuschüsse wären entbehrlich ..und vor allem die Pflegevollversicherung Realität.

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