Nach Coronavirus-Ausbruch

Potsdam ruft Bundeswehr zu Hilfe

Nach dem Coronavirus-Ausbruch am Ernst-von-Bergmann-Klinikum soll die Bundeswehr in Potsdam bei der Nachverfolgung von Infektionsketten helfen.

Veröffentlicht:
Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) erklärte am Ostermontag, dass die Stadt das als Corona-Hotspot geltende Klinikum Ernst von Bergmann nicht zum Corona-Krankenhaus machen wolle.

Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) erklärte am Ostermontag, dass die Stadt das als Corona-Hotspot geltende Klinikum Ernst von Bergmann nicht zum Corona-Krankenhaus machen wolle.

© Fabian Sommer/dpa

Potsdam. Brandenburgs Landeshauptstadt Potsdam ruft zur Bekämpfung des Coronavirus-Ausbruchs am Ernst-von-Bergmann-Klinikum nun auch die Bundeswehr zur Hilfe. Das bestätigte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) am Ostermontag in einer Pressekonferenz in Potsdam.

Sie soll mit Ärzten und Personal unter anderem bei der Nachverfolgung von Infektionsketten helfen. In der Stadt befindet sich mit dem Ernst-von-Bergmann-Klinkum einer der größten Corona-Krisen-Herde des Landes.

Virus verbreitete sich von Klinik aus in Pflegeheime

Nach einem Ausbruch in der Geriatrie der Klinik hat sich das Virus von dort aus auch in Pflege- und Altenheime verbreitet, in die wegen anderer Erkrankungen behandelte Patienten zunächst zurückverlegt worden waren.

Einem Zeitungsbericht zufolge ist mittlerweile auch das ebenfalls zum Ernst-von-Bergmann-Klinikum gehörende Krankenhaus in Bad Belzig vom Corona-Ausbruch betroffen: Dort seien nach Angaben der „Potsdamer Neuesten Nachrichten“ mehrere Patienten positiv getestet worden, die zuvor im Bergmann-Klinikum behandelt wurden und anschließend dorthin verlegt wurden.

Strikte Dreiteilung des Klinikums

Wie Schubert am Montag betonte, soll das Krankenhaus nicht zu einem Schwerpunktkrankenhaus für Coronavirus-Patienten werden. Stattdessen wolle man durch eine strikte Dreiteilung des Klinikums in einen COVID-19-Bereich, einen gemischten Bereich und einen COVID-freien Bereich das Krankenhaus, das der wichtigste Versorger für Potsdam und den Landkreis Potsdam-Mittelmark ist, wieder arbeitsfähig machen.

Wie Amtsärztin Kristina Böhm erklärte, habe es schon 2019 fehlerhafte Meldungen zu anderen Krankenhausinfektionen aus dem Bergmann-Klinikum gegeben. Diese habe man aber im Gespräch mit der Klinik klären können.

Wegen einer fehlerhaften Meldung des Ausbruchsgeschehens an die Stadt hat die Landeshauptstadt Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen die Klinikleitung und mehrere Ärzte eingeleitet. Auch die Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet.

174 Klinikmitarbeiter positiv getestet

Wie Böhm am Ostermontag sagte, gebe es in Potsdam derzeit 454 Corona-Fälle. 860 Kontaktpersonen wurden ermittelt, davon wurden 54 aus häuslicher Quarantäne entlassen. In den beiden Potsdamer Krankenhäusern sind bislang 41 Menschen an Corona verstorben.

Bei einer ganzen Reihe von Patienten handelt es sich um Menschen, die wegen einer anderen Erkrankung ins Bergmann-Klinikum kamen und sich erst dort ansteckten. Im Bergmann-Klinikum liegen derzeit noch 83 Covid-19-Patienten. Seit der ersten Positiv-Meldung sind 174 Klinikmitarbeiter positiv gestestet worden. (lass)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

KV bittet Patienten um Geduld

In Brandenburg braucht der ePA-Rollout mehr Zeit

Personalie

Netedu neuer Chefarzt in Guben

Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
In der Klinik Königshof in Krefeld werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die digitale Terminvergabe über Doctolib senkt eine Hemmschwelle: Es fällt leichter, mit wenigen Klicks einen Termin zu buchen, als im direkten Gespräch am Telefon.

© St. Augustinus Gruppe

Unternehmensstrategie für Krankenhäuser

Patientenportal stärkt die Reichweite der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung von Krankenhäusern

Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken