COVID-19
Sachsen schraubt an der Corona-Booster-Impfung
Sachsens Ärztekammer setzt auf mobile Teams, Haus- und Betriebsärzte sowie Kliniken für Auffrischungsimpfungen. Das hält aber nicht jeder für ausreichend.
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Lange Schlange bei einer Impfaktion des DRK-Sachsen vor dem Erbgericht Lohmen im Landkreis Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Zur Zeit wird in Sachsen darüber debattiert, wie die Impfkapazitäten am besten erhöht werden können.
© Sebastian Kahnert/dpa
Dresden. In Sachsen wird heftig darüber debattiert, ob es ausreicht, wenn vorrangig die niedergelassenen Ärzte die Auffrischungsimpfungen gegen das Corona-Virus übernehmen. Nun bezog auch die Landesärztekammer dazu Stellung.
„Für eine schnelle Immunisierung der Bevölkerung ist der Einsatz von mobilen Impfteams zum jetzigen Zeitpunkt unbedingt notwendig“, sagte Kammerpräsident Dr. Erik Bodendieck am Donnerstag auf der Kammerversammlung in Dresden. „Nur gemeinsam mit den Impfteams, den Haus- und Betriebsärzten sowie den Krankenhäusern kann es uns gelingen, eine schnelle Boosterung der Bevölkerung und des medizinischen Personals zu erreichen.“
Die sächsischen Linken halten dies für nicht weitreichend genug. „Mobile Teams und die Hausarztpraxen werden die Auffrischung nicht allein bewältigen können, zumal viele Bürgerinnen und Bürger gar keine Hausärztin und keinen Hausarzt haben“, sagte deren Sprecherin für Gesundheitspolitik im Landtag, Susanne Schaper. „Die mobilen Teams müssen vorrangig dazu eingesetzt werden, die Booster-Impfungen für besonders gefährdete Personengruppen etwa in Pflegeheimen zu gewährleisten.“
Großer Andrang bei mobilen Impfteams
Seit einigen Tagen berichtet das DRK Sachsen von großem Andrang bei den mobilen Impfteams und von langen Wartezeiten für Impfwillige. Sozialministerin Petra Köpping (SPD) hatte angekündigt, die Zahl der Impfteams sowie der jeweiligen Mitarbeiter erhöhen zu wollen.
Schaper wiederholte ihre Forderung, „schnellstmöglich Impfzentren zu reaktivieren“. „Es war ein Fehler, dass die Staatsregierung sämtliche Impfzentren so früh geschlossen hat“, befand Schaper. Die letzten Impfzentren hatten Ende September ihre Arbeit eingestellt. Anfang November hatten schon die Universitätsklinika Dresden und Leipzig sowie das Klinikum Chemnitz gefordert, auch Impfzentren wieder zu nutzen. (sve)