BioNTech/Pfizer-Impfstoff
Warnung vor Anaphylaxie bei Corona-Impfung
Bei anaphylaktischen Reaktionen in der Anamnese wird von der Impfung mit der Vakzine „BNT162b2“ von BioNTech/Pfizer abgeraten. Das betont die Behörde MHRA in UK nach zwei Fällen bei Geimpften.
Veröffentlicht:London. Das Corona-Massenimpfprogramm für alte Menschen und gefährdetes medizinisches Personal mit dem Impfstoff „BNT162b2“ von Pfizer und BioNTech hat am Dienstag im Vereinigten Königreich (UK) begonnen. Inzwischen sind dabei zwei Fälle von Anaphylaxie und ein möglicher Fall einer anderen allergischen Reaktion aufgetreten, berichtet die neue UK-Arzneibehörde „Medicines and Healthcare Products Regulatory Agency“ (MHRA).
„Personen mit anaphylaktischen Reaktionen auf Impfstoffe, Arzneien oder Lebensmittel sollten nicht mit der Pfizer/BioNTech-Vakzine geimpft werden“, wird die CEO des MHRA, Dr. June Raine, in britischen Medien zitiert.
Die Expertin betont: „Die meisten Menschen werden keine Anaphylaxie bekommen und der Nutzen durch den Schutz überwiegt die Risiken.“ Und: Man könne komplettes Vertrauen haben, dass der Impfstoff den robusten MHRA-Standards bei Sicherheit, Qualität und Wirksamkeit entspreche, versichert Raine.
Keine Impfung bei Anaphylaxie in der Anamnese!
Ein anaphylaktischer Schock ist ein schweres bis lebensbedrohliches Ereignis. Das MHRA hatte bereits vor Start des Impfprogramms Menschen mit einer solchen Komplikation in der Anamnese von der Impfung mit „BNT162b2“ abgeraten. Die Behörde hat jetzt eine Untersuchung angekündigt, die die Hersteller unterstützen wollen.
Nach Angaben von Pfizer waren Personen mit schweren Reaktionen auf Impfstoffe oder den Hilfsstoffen in „BNT162b2“ allgemein von den Studien zu der Vakzine ausgeschlossen worden. Die allergischen Reaktionen könnten aber möglicherweise durch Polyethylene Glycol (PEG) ausgelöst worden sein, ein Stabilisator in der neuen Vakzine, der in anderen Impfstofftypen nicht vorhanden ist.
Allergische Reaktionen bei jedem tausendsten Impfling?
In den Unterlagen zum Impfprogramm ist ausgewiesen, dass in den „BNT162b2“-Studien 0,63 Prozent der Teilnehmer der Impfgruppe und 0,51 Prozent in der Placebogruppe mögliche allergische Reaktionen gemeldet hätten.
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In britischen Medien wird dazu der Impfexperte Professor Peter Openshaw vom Imperial College in London zitiert: Er hält danach den Anteil für sehr gering. „Dass wir so schnell über die allergischen Reaktionen informiert wurden und dass die Behörde so schnell mit Vorsichtsmaßnahmen reagiert hat, zeigt doch, dass die Überwachung funktioniert“, betont er in den Medien.
STIKO: Allergien gegen Vakzinen sind Impfhindernisse
In Deutschland muss bekanntlich vor einer Impfung über mögliche Impfreaktionen und Kontraindikationen aufgeklärt und dies auch dokumentiert werden. Impfhindernisse sind nach den „Empfehlungen der Ständigen Impfkommission“ auch Allergien gegen Impfstoff-Bestandteile wie Neomycin und Streptomycin sowie in seltenen Fällen Hühnereiweiß (Epi Bull 2020: 34, Seite 32).
„Personen, die nach oraler Aufnahme von Hühnereiweiß mit anaphylaktischen Symptomen reagieren, sollten nicht mit Impfstoffen, die Hühnereiweiß enthalten (Gelbfieber-, Influenza-Impfstoff), geimpft werden“, betont die STIKO.