AOK-Umfrage
Wo die Schleswig-Holsteiner im Gesundheitswesen der Schuh drückt
Mehr Personal, bessere Versorgung durch Praxen und mehr Zusammenarbeit zwischen den Sektoren – die Wunschliste von Bürgern in Schleswig-Holstein ist lang. Das zeigt eine Umfrage der AOK Nordwest.
Veröffentlicht:Kiel. Eine bessere personelle Ausstattung ist für 57,4 Prozent der erwachsenen Menschen in Schleswig-Holstein das vorrangige Thema im Gesundheitswesen. Mit Abstand folgen eine gerechte Finanzierung (37,9 Prozent) und Handlungsbedarf bei der Digitalisierung (34 Prozent).
Dies zeigen Ergebnisse einer Umfrage im Auftrag der AOK Nordwest. In der Umfrage wird auch deutlich, dass sich fast ein Drittel (31,9 Prozent) Verbesserungen bei der Versorgung durch Praxen und Krankenhäuser wünscht.
Die Zusammenarbeit zwischen den Sektoren wird als Problem angesehen: Gefragt nach den größten Hürden für ein besseres Gesundheitssystem folgt nach dem Punkt „zu wenig qualifiziertes Personal“ (51,2 Prozent) die „mangelnde Kooperation der Akteure“ (44,6 Prozent).
Für die Hälfte der Teilnehmer funktioniert die Abstimmung zwischen Ärzten, Krankenhäusern und Pflege-/Reha-Anbietern „schlecht bis eher schlecht“, nur jeder fünfte bewertete sie als „gut“. Als wichtigsten Grund vermuten die Menschen „fehlende digitale Vernetzung“, „aber auch „zu wenig fachlicher Austausch“, „finanzielle Interessen“, „zu wenig zeit“ und „räumliche Trennung“.
Erwartung stabiler Beitragssätze
Als weitere Probleme nach Personal und Kooperation nennen die Teilnehmer „fehlende finanzielle Mittel“ (43,9 Prozent), fehlende Transparenz der Behandlungsqualität (33,9 Prozent) und zu wenig Zugang zu Spitzenmedizin und Forschung (23,1 Prozent).
Fast 85 Prozent der Befragten erwarten von der neuen Bundesregierung, dass die Beitragssätze in der gesetzlichen Krankenversicherung stabil gehalten werden. AOK Nordwest-Chef Tom Ackermann sieht die neue Bundesregierung gefordert, die Weichen für dauerhaft stabile GKV-Finanzen zu stellen.
Ein weiteres Ergebnis: 78,8 Prozent der befragten hält bei der Wahl einer Klinik deren Spezialisierung für den jeweiligen Eingriff für wichtiger als die räumliche Nähe. Nur 12,3 Prozent ist die Wohnortnähe wichtiger als die Spezialisierung. (di)