LA-MED 2013

Digital ist bei Ärzten stark im Kommen

Online-Medien werden bei Ärzten immer beliebter - auch für Fachinformationen.

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG. Fachzeitschriften bleiben als Informationsquelle für niedergelassene Allgemeinärzte, Praktiker und Internisten (API) das Maß aller Dinge.

Daneben gewinnt das Internet allerdings immer weiter an Bedeutung, wie die aktuellen Ergebnisse der Leseranalyse medizinischer Fachmedien (LA-MED) 2013 zeigen.

Demnach gaben im Zeitraum September 2012 bis Juni 2013 93,3 Prozent der API (2011: 94,8 Prozent) spontan an, dass Fachzeitschriften zu ihren genutzten Informationsquellen gehören.

81,4 Prozent (85,3 Prozent) informieren sich auf Tagungen, Kongressen und über Vorträge und 66,6 Prozent (72,1 Prozent) nutzen den Kontakt mit Pharmareferenten für Informationen. Als einzige Informationsquelle verzeichneten Internet und Online-Dienste einen starken Zuwachs: 63,9 Prozent der API (2011: 60,4 Prozent) gehen über das Internet, um sich fachlich zu informieren.

Die Ergebnisse basieren auf einer repräsentativen Umfrage unter 1002 Allgemeinärzten, Praktikern und Internisten, die von TNS Infratest im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft LA-MED gemacht worden ist.

Nutzungsverhalten ändert sich aufgrund der neuen Medien

Wie stark sich das Nutzungsverhalten von Informationskanälen derzeit aufgrund der neuen Medien tatsächlich verändert, zeigt die Entwicklung der Reichweite der einzelnen Fachtitel, die in der LA-MED alle zwei Jahre abgefragt wird. Demnach haben fast alle Titel im Vergleich zur LA-MED 2011 beim Wert Leser pro Ausgabe (LpA) deutliche Verluste zu verzeichnen.

Unter den Titeln verzeichnete allein "Der Internist", der wie die "Ärzte Zeitung" in der Verlagsgruppe Springer Medizin erscheint, einen Zuwachs des LpA (von 26 auf 27,9 Prozent). Überdurchschnittlich gut schnitt auch die ebenfalls bei Springer erscheinende MMW ab, die ihren LpA-Wert bei 41,9 Prozent fast konstant hielt.

Die "Ärzte Zeitung", die in dem abgefragten Zeitraum noch täglich erschien, entwickelte sich in etwa mit dem Trend und kommt jetzt auf einen LpA-Wert von 37,4 Prozent (minus 4,4 Punkte). Weitere Springer-Titel im API-Markt sind das CME-Journal (LpA von 40,4 Prozent) und "Der Hausarzt" (39,3 Prozent).

"Die Ergebnisse bei der Nutzung der Printausgaben in der Branche waren in der Tendenz sicher zu erwarten, sie überraschen vielleicht in der Deutlichkeit", kommentiert Harm van Maanen, Executive Vice President von Springer Medizin. Die Strategie der Verlagsgruppe, den Lesern Informationen auf möglichst vielen Kanälen anzubieten, werde durch die LA-MED-Umfrage erneut bestätigt, so van Maanen weiter.

"Wir haben die Entwicklung frühzeitig antizipiert"

Spätestens jetzt sei eindeutig, dass auch Fachmedien die stärkere Nutzung von SmartPhones und Tablet-PC sowie des Internets berücksichtigen müssen. "Wir haben die Entwicklung antizipiert und frühzeitig agiert", äußert sich van Maanen zufrieden. Springer Medizin biete aktuell mit springermedizin.de und aerztezeitung.de zwei viel besuchte Informationsplattformen im Internet an.

Zur Reichweite gibt es jetzt auch erstmals konkrete Zahlen aus der LA-MED: Mit 20,9 Prozent und 18 Prozent der API, die springermedizin.de und aerztezeitung.de wenigstens einmal im Monat aufsuchen, liegen beide Plattformen in der Spitzengruppe der Informationsangebote für Ärzte im Internet.

Renommierter Medienpreis für die App der "Ärzte Zeitung"

Doch die digitalen Aktivitäten des Verlags sind damit noch längst nicht erschöpft, betont van Maanen: Die e.Akademie des Verlags sei die meistgenutzte Fortbildungsplattform für Ärzte in Deutschland.

Und die App der "Ärzte Zeitung", die seit November 2012 täglich mit einer eigenen Ausgabe erscheint, habe gleich im ersten Jahr den Preis "Fachmedium des Jahres" der Deutschen Fachpresse für das beste mobile Angebot erhalten. "8000 Mal ist die App bereits herunter geladen worden", erläutert van Maanen.

Noch bis Ende September kann die täglich erscheinende digitale Ausgabe der "Ärzte Zeitung" kostenlos getestet werden. "Den Weg der Digitalisierung aller Inhalte werden wir konsequent weitergehen", betont der Verlagschef.

Wie stark die "Ärzte Zeitung" als tägliches Informationsmedium bei den Lesern verankert ist, zeigen zwei weitere Werte aus der LA-MED-Umfrage. Demnach liegt die durchschnittliche Lesewahrscheinlichkeit (der sogenannte K1-Wert) für die "Ärzte Zeitung" bei 56,8 Prozent, Platz 2 unter allen Titeln hinter dem "Deutschen Ärzteblatt".

Und bei der Leser-Blatt-Bindung - gemessen an der Frage, ob Leser die Zeitung vermissen würden, wenn sie nicht mehr erschiene - antworteten bei der "Ärzte Zeitung" 85 Prozent ihrer Leser, dass sie sie "sehr stark vermissen, stark vermissen oder vermissen" würden. Damit lag die Tageszeitung für Ärzte zusammen mit dem "Deutschen Ärzteblatt" und der "MMW" unter allen Titeln ganz vorne.

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