Kommentar

Eine überfällige Diskussion

Christoph FuhrVon Christoph Fuhr Veröffentlicht:

Gibt es eine Zwei-Klassen-Rettung für Erdbebenopfer in Nepal? Ausgerechnet Reinhold Messner und Peter Habeler, zwei Pioniere des Alpinismus, die entscheidend mit dazu beigetragen haben, dass das Extrembergsteigen zu einer Massenbewegung geworden ist, beklagen fehlende moralische Werte bei der Rettung der Überlebenden.

Ihre Botschaft: Zuerst den Nepalesen helfen, dann den Bergsteigern, denen es auch im hoch gelegenen Basislager am Mount Everest deutlich besser gehe.

Am Dienstag schien sich dieser Vorstoß bereits erledigt zu haben, die Agenturen meldeten, dass die meisten Bergsteiger inzwischen aus dem Katastrophengebiet ausgeflogen wurden. Jetzt bleibt zu hoffen, dass die weltweit angereisten Rettungsteams auch den vielen einheimischen Opfern schnell und nachhaltig helfen können.

Wenn die Kameras der Welt abgezogen sind aus den Trümmern von Nepal, wenn sich die Medien neuen, spektakulären Schauplätzen zuwenden und für die Überlebenden der Neuanfang beginnt, dann wäre es dringend an der Zeit, über den Massenalpinismus und seine Auswirkungen eine breit angelegte Grundsatzdiskussion zu führen.

Es bedarf keiner prophetischen Begabung: Die Karawane zieht weiter. Diese Diskussion wird es nicht geben.

Lesen Sie dazu auch: Nach Erdbeben in Nepal: "Wir erwarten einen ähnlichen Einsatz wie in Haiti"

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Herausforderung Klimawandel

Reha macht sich nachhaltig

Engagement für Reanimation

Ian G. Jacobs Award für Bernd Böttiger

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

SUMMIT-Studie

Tirzepatid auch erfolgreich bei Herzinsuffizienz-Therapie

Lesetipps
Eine schwangere Frau sitzt auf dem Fussboden ihres Wohnzimmers und liest die Packungsbeilage eines Medikaments. 

Usage: Online (20210812)

© Christin Klose / dpa Themendiens

Neurologische Entwicklungsstörungen

Epilepsie in der Schwangerschaft: Start mit Lamotrigin empfohlen

Ordner auf dem Bildschirm

© envfx / stock.adobe.com

Forschungsbürokratie darf nicht ausufern

Krebsmedizin will neuen Digitalisierungsimpuls setzen

Die Freude, den Krebs besiegt zu haben, kann später getrübt werden. Nicht selten erleben ehemalige Patienten Diskriminierungen.

© picture alliance / Westend61 | ANTHONY PHOTOGRAPHY

Tagung der Vision Zero Oncology

Krebs nach Heilung: Jung, genesen, diskriminiert