Erst der Vibrator, dann das Wahlrecht für Frauen
Ein Film über die Erfindung des Vibrators startet bald in deutschen Kinos.
Veröffentlicht:MÜNCHEN (dpa). In der Geschichte der Emanzipation gibt es viele Meilensteine: das Wahlrecht für Frauen beispielsweise - in unterschiedlichen Ländern zu unterschiedlichsten Zeiten erkämpft. Die ersten Mädchen, die das Abitur ablegten oder die erste deutsche Bundeskanzlerin.
Der Film "In guten Händen" fügt diesen emanzipatorischen Meilensteinen noch einen weiteren hinzu, der bislang eher unbeachtet geblieben ist: die Erfindung des Vibrators.
Die Komödie von der US-amerikanischen Regisseurin Tanya Wexler erzählt die (zum Teil wahre) Geschichte des jungen Arztes Mortimer Granville (Hugh Dancy), der im ausgehenden 19. Jahrhundert als hoffnungsfrohes Talent dem alternden Dr. Robert Dalrymple (Jonathan Pryce) zur Hand gehen muss.
Mit einer ganz speziellen Heilungsmethode helfen die beiden Mediziner gutsituierten Damen der Londoner Gesellschaft, bei denen das damals gängige Krankheitsbild "Hysterie" diagnostiziert wurde. Wie genau sie das machen, sei hier nicht ausgeführt.
Vom elektrischen Staubwedel zum ersten Vibrator
Nur so viel: Dem jungen Arzt Granville tut irgendwann die Hand so weh, dass er seine Patientinnen nur noch bedingt zufriedenstellen kann. Doch dann eilt ihm sein alter Freund, der Wissenschaftler Edmund St. John-Smythe (Rupert Everett), zur Hilfe.
Ausgehend von einem elektrischen Staubwedel entwickelt er zusammen mit Granville und einer hilfsbereiten Prostituierten den ersten Vibrator. Ein unglaublicher Siegeszug beginnt, der das neue Gerät - so erzählt es zumindest der Film - sogar bis ins Schlafzimmer von Queen Victoria führt. "Nie hat es so viel Spaß gemacht, geheilt zu werden", schreibt die Produktionsfirma.
"Auf eine komische Art", sagt Schauspieler Rupert Everett, sei die Erfindung des Vibrators wirklich ein wichtiger Schritt gewesen auf dem Weg in eine andere Gesellschaft.
Kinostart: 22. Dezember.