Bundesparteitag
Jens Spahn wird CDU-Parteivize – mit schwachem Wahlergebnis
Der nächste Karriereschritt ist gemacht: Gesundheitsminister Spahn ist im Parteivorstand zum Vize aufgestiegen. Das Ergebnis allerdings ist nicht das Beste.
Veröffentlicht:Berlin. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist wie erwartet zum stellvertretenden CDU-Parteivorsitzenden aufgestiegen. Nach der Wahl Armins Laschets zum Parteichef am Samstag beim digitalen Parteitag stimmten die Delegierten für Spahn neben für weiteren Stellvertretern.
Der 40-jährige erhielt jedoch das mit Abstand schlechteste Ergebnis aller Kandidaten für die Vizeämter. Spahn erhielt nur 589 Stimmen der 1001 Delegierten. Zuvor war Laschet Parteivize, Spahn war seit 2014 Mitglied des CDU-Präsidiums.
Neben Spahn bestätigten die Delegierten den hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier, die Vorsitzende des CDU-Verbandes Oldenburg, Silvia Breher, Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl in ihren Ämtern als Parteivize.
Röttgen ins Präsidium gewählt
Für Bouffier stimmten 806 Delegierte, für Klöckner 787, für Breher 777 und für Strobl 670. Das Ergebnis der digitalen Abstimmung muss allerdings noch in einer Briefwahl bestätigt werden, dies gilt aber als Formalie. Die Auszählung soll am 22. Januar stattfinden.
Bei der Wahl des CDU-Vorsitzenden hatte sich der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Laschet zuvor in einer Stichwahl gegen Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz durchgesetzt.
Außenpolitiker Norbert Röttgen war bereits in der ersten Wahlrunde ausgeschieden. Die Delegierten wählen ihn später jedoch mit 764 Stimmen ins CDU-Präsidium. Laschet hatte in seinem Wahlkampf zum CDU-Chef immer betont, dass er sich Spahn als Parteivize wünsche.
Bleiben die Kanzlerambitionen?
Zuletzt waren Spahn auch Ambitionen nachgesagt worden, für die Union als Kanzlerkandidat in die Bundestagswahl am 26. September zu ziehen.
Der Minister selber hält sich bedeckt – und betont Geschlossenheit: „Armin Laschet und ich haben uns entschieden, der Partei gemeinsam ein Angebot zu machen. Das gilt“, hatte Spahn unlängst im Interview mit der „Ärzte Zeitung“ erklärt. (dpa/hom/nös)