Augen-Forschung

Körber-Preis für ungarischen Mediziner Botond Roska

Botond Roska ist es gelungen, einen Zelltyp im Auge so umzuprogrammieren, dass dieser wieder die Funktion von defekten Lichtrezeptor-Zellen übernehmen kann. Dafür hat der Ungar jetzt den Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft erhalten.

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Botond Roska feiert Erfolge in der Augenheilkunde. Jetzt ist seine Arbeit mit dem Körber-Preis ausgezeichnet worden.

Botond Roska feiert Erfolge in der Augenheilkunde. Jetzt ist seine Arbeit mit dem Körber-Preis ausgezeichnet worden.

© Axel Heimken/dpa

Hamburg. Botond Roska forscht, wie kaputte Netzhäute mit Gentherapie geheilt werden können. Jetzt ist der ungarische Mediziner in Hamburg mit dem Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft ausgezeichnet worden.

Die Auszeichnung ist mit einer Million Euro Preisgeld einer der höchstdotierten Wissenschaftspreise der Welt. „Roskas Forschung weckt Hoffnung auf neue Behandlungsmethoden, um die Sehkraft von Erblindeten wieder herstellen zu können“, sagte Hamburgs Erster Bürgermeister, Peter Tschentscher (SPD), bei der Preisverleihung im Rathaus .

Der in Basel forschende Roska schaffte es laut Körber-Stiftung, einen Zelltyp im Auge so umzuprogrammieren, dass dieser die Funktion von defekten Lichtrezeptor-Zellen übernehmen konnte. Blinde Netzhäute konnte er demnach wieder lichtempfindlich machen.

Zunächst fühle sich das so an, wie einen alten Schwarz-Weiß-Film zu schauen, sagte der Forscher im Gespräch mit dem Wissenschaftsjournalisten Ranga Yogeshwar. Die klinische Erprobung bei blinden Menschen hat bereits begonnen.

Zusammenspiel von unterschiedlichen Zelltypen erforscht

Die meisten Seherkrankungen gehen auf Defekte in der Netzhaut (Retina) zurück und sind häufig erblich oder altersbedingt. Roska hat die etwa hundert unterschiedlichen Zelltypen in der Retina aufgespürt und ihr Zusammenspiel ergründet. Nun arbeitet er daran, diese Einsichten für Patienten zu nutzen und deren Erkrankungen zu lindern oder zu heilen.

Botond Roska ist „erst über einen Umweg“ zur Medizin gekommen, so Tschentscher. Er studierte zunächst Cello an der Musikakademie in Budapest. Wegen einer Verletzung habe er seine Musikerkarriere an den Nagel gehängt und Medizin und Mathematik studiert.

Der Körber-Preis wird seit 1985 jährlich verliehen und zeichnet Wissenschaftler mit zukunftsträchtigen Forschungen in den Bereichen Life und Physical Sciences aus. „Körber wäre von Ihnen begeistert gewesen“, sagte Lothar Dittmer, Vorsitzender des Vorstands der Körber-Stiftung, zum diesjährigen Preisträger. (dpa)

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