Kampagne
Krebshilfe wirbt für mehr Sport
Mit drei Prominenten wirbt die Deutsche Krebshilfe für mehr Bewegung im Alltag. Studienergebnisse belegen, dass Menschen, die Sport treiben, ein geringeres Risiko haben, an Krebs zu erkranken.
Veröffentlicht:KÖLN. Wer regelmäßig Sport treibt, hat ein deutlich geringeres Risiko, an Krebs zu erkranken. Darauf macht eine neue Kampagne unter Beteiligung der Deutschen Krebshilfe aufmerksam.
Die Degenfechterin Britta Heidemann, der Ex-Fußballprofi Wolfgang Overath und die TV-Moderatorin Shary Reeves sind die prominenten Gesichter von "Bewegung gegen Krebs".
Plakate auf Bussen sowie an Bahn- und Flughäfen bundesweit zeigen die drei Persönlichkeiten in den kommenden Wochen beim Basketballspielen, Radfahren oder Joggen. Auf Youtube.de und www.bewegung-gegen-krebs.de sind kurze Videospots mit ihnen zu sehen.
Auf der Kampagnen-Website gibt es außerdem Tipps dazu, wie der Einstieg in einen Alltag mit mehr Bewegung gelingt. Interessierte erhalten Hilfe beim Finden von Sportangeboten in ihrer Nähe. Kooperationspartner der Deutschen Krebshilfe sind die Deutsche Sporthochschule und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB).
"Das ist immer ein Kampf, und wenn man den gewinnt, ist es das schönste Gefühl auf der Welt", charakterisierte Overath bei der Vorstellung der Kampagne in Köln das eigene Jogging-Pensum am Wochenende.
Er wolle die Menschen bei der Überwindung des Widerstands unterstützen, die regelmäßiger Sport erfordert, sagte der Fußballweltmeister von 1974 zu seinem Engagement bei "Bewegung gegen Krebs".
Risiken könnten deutlich sinken
Von den jährlich 500.000 Krebs-Neuerkrankungen im Jahr könnte die Hälfte mit einem gesunden Lebensstil vermieden werden, berichtete Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe.
Neben einer ausgewogenen Ernährung, der Vermeidung von Übergewicht, Rauchen und Alkohol spielten Bewegung und Sport eine zentrale Rolle für die Prävention.
Konkret lässt sich das Risiko für Brust-, Dickdarm und Gebärmutterschleimhautkrebs durch regelmäßige Bewegung um bis zu 25 Prozent senken, sagte Dr. Freerk Baumann vom Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln. Voraussetzung seien mindestens 30 Minuten Bewegung an fünf Tagen der Woche.
"Zu den anderen Krebsarten fehlen uns noch die Daten, aber wir sehen ähnliche Tendenzen etwa bei Prostata- und Lungenkrebs", so Baumann. Noch sei der Präventionsgedanke in der Onkologie aber nur rudimentär vertreten.
"Wir wollen das vorhandene Wissen an die Basis bringen", erläuterte Dr. Michael Vesper, Generaldirektor des DOSB, die Rolle des Sportbundes in der Kampagne. "Und wir erhoffen uns, dass im Ergebnis mehr Menschen in die Vereine gehen."
Die im DOSB und seinen 98 Mitgliedern organisierten Vereine sollen die Thematik über Tage der offenen Tür, Informationsveranstaltungen und Sportfeste bekannt machen. (tau)