Dann lieber Picknick
Medizinstudenten schmeckt Kantinen-Essen nicht
Medizinstudenten in Frankfurt sind sauer: Sie müssen sich mit einem Verpflegungs-Provisorium zufriedengeben, das aus ihrer Sicht zu wünschen übrig lässt. Ihren Unmut äußern sie auf ziemlich ungewöhnliche Weise.
Veröffentlicht:FRANKFURT. Mit einem öffentlichen Picknick haben Medizinstudenten an der Uni Frankfurt auf die mangelhafte Essensversorgung der Studenten auf dem Medizin-Campus aufmerksam gemacht. In Selbsthilfe organisierten sie "schmackhaftes, gesundes und günstiges Essen", wie die Bundesvertretung der Medizinstudierende (bvmd) mitteilte.
Aufgerufen zu dieser Aktion hatte der studentische Arbeitskreis "Pro Gaumenfreude" mit Unterstützung der Fachschaft und der Bundesvertretung der Medizinstudierenden.
Keine Verpflegung durch Studentenwerk
Hintergrund der wenig erfreulichen Kollektivversorgung mit Nahrungsmitteln ist, dass die Medizinstudenten auf dem Campus in Niederrad anders als die übrigen Studenten nicht durch das Studentenwerk versorgt werden, sondern ihr Essen aus der Kantine der Uniklinik bekommen. Doch die sei seit zwei Jahren ein Provisorium, in dem die Speisen nicht frisch zubereitet, sondern lediglich aufgewärmt würden.
In Sachen guter Geschmack hält die Uniklinik Frankfurt die rote Laterne. Das ergab eine Umfrage der Bundesvertretung zur Situation an deutschen Universitäts- und Krankenhauskantinen. Nach Auffassung der Medizinstudenten sollten die Kantinen eigentliche eine Vorbildfunktion für gesundes Essen "in angenehmer Atmosphäre am Arbeits- und Studienplatz" haben.
Ergebnis: Unter 23 Kantinen schnitt die Frankfurter am schlechtesten ab. Die Qualität sei "zu gering, der Preis zu hoch, die Atmosphäre wird als zu laut und stressig" empfunden.
Mit ihrem Picknick suchten die Kommilitonen das Gespräch mit Geschäftsführung und Kantinen-Leitung und machten konstruktive Vorschläge. Zudem sei es für die Studenten eine "schöne Erfahrung (gewesen), mitgebrachtes Essen untereinander zu teilen und dadurch das Studentenleben aktiv gestalten zu können".