3. Preis Charity Award 2019
Mobile Familienpflege für kranke Kinder
Über den dritten Preis der Charity Awards 2019 freuten sich die „Bremer Engel“, eine Initiative der Erika Müller Stiftung aus Bremen, die schwerkranke Kinder und deren Angehörige unterstützt.
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Ein Bremer Engel unterwegs auf dem Weg zum nächsten kleinen Patienten. Bremer Engel
© Berliner Engel
Chronische Erkrankungen sind für Familien eine schwere Belastung, umso mehr wenn die eigenen Kinder davon betroffen sind und längere Zeit im Krankenhaus verbringen müssen. In Bremen wurde 2005 unter dem Dach der Erika Müller Stiftung eine Initiative gegründet, die jungen Patienten eine schnelle Rückkehr in ihr gewohntes häusliches Umfeld ermöglichen soll: Für ihr großes Engagement haben die „Bremer Engel“ den 3. Preis der von Springer Medizin vergebenen Charity Awards erhalten.
Die mobile Familienhilfe geht auf eine Idee der Bremer Philanthropin Erika Müller zurück, die 2003 eine eigene Stiftung ins Leben rief und vergangenes Jahr im Alter von 103 Jahren gestorben ist.
Das Maskottchen der Bremer Engel.
© Bremer Engel
Zu den „Bremer Engeln“ gehören acht speziell ausgebildete Kinderkrankenschwestern, eine Psychologin und eine Kunsttherapeutin, die gemeinsam die fachlichen wie auch menschlichen Voraussetzungen dafür schaffen, dass schwerstkranke Kinder wesentlich schneller aus der Klinik in ihr familiäres Umfeld entlassen werden können. Das Besondere daran: Die Kinderkrankenschwestern betreuen die betroffenen Kinder sowohl im Krankenhaus als auch daheim.
Die Engel auf Rädern unterstützen vor allem krebskranke Kinder und Heranwachsende sowie solche, die beispielsweise an Mukoviszidose, Diabetes oder Morbus Crohn leiden.
Ihr Ziel ist es, die jungen Patienten nach einem stationären Aufenthalt möglichst unmittelbar zu Hause zu pflegen, was der schnelleren Genesung dient und zu einer spürbaren Entlastung der Familien beiträgt. Dabei geht es sowohl um medizinische Betreuung (etwa Blutentnahmen und Kontrollen) als auch um die seelische Stärkung der betroffenen Patienten, deren Geschwistern und Eltern. Auch laden die „Bremer Engel“ ein zu Gesprächen in Kindergärten und Schulen, um Betreuer, Pädagogen, Spielkameraden und Mitschüler der jungen Patienten für deren spezifische Probleme zu sensibilisieren.

Eine Mitarbeiterin der Bremer Engel im engen Austausch mit einem Arzt
© Bremer Engel
Die Initiative ist derzeit an vier Kliniken der Hansestadt tätig: an der Professor-Hess-Kinderklinik des Klinikums Bremen-Mitte, an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Klinikums Links der Weser, an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Klinikums Bremen-Nord und an der Pädiatrie des Josef-Hospitals Delmenhorst.
Allein 2018 hat das zehnköpfige Team der Erika Müller Stiftung 127 junge Patienten betreut und mit seinen sechs Fahrzeugen in und um Bremen zusammengenommen immerhin mehr als 51 .857 Kilometer zurückgelegt.
Die „Bremer Engel“ betrachten sich als Brückenbauerinnen zwischen den betroffenen Patienten, deren Familien und der jeweiligen Klinik. Da es für ein solches Engagement keine staatliche Förderung gibt, trägt sich die Initiative allein durch Spenden und ehrenamtliches Engagement. Die „Engel“ seien für die kranken Kinder wie „eine Nabelschnur nach Hause, die bei allen Problemen helfen, emotional, psychologisch und sozial“, beschreibt Svenja Hösel von der Erika Müller Stiftung deren Aufgabe. (smi)
Bremer Engel: Mobile Familienhilfe für schwerstkranke Kinde in Bremen
Erika Müller Stiftung BREMER ENGEL
Domshof 22, 28195 Bremen
Tel.: 0421 24 366 203
info@bremer-engel.de
Weitere Informationen: www.bremer-engel.de/de/ projekt-bremer-engel/