Vorsicht Wespe
Pusten verboten!
Die Wespen sind da - in diesem Jahr so viele wie lange nicht mehr. Kein Grund zur Besorgnis - wenn man sich an wichtige Regeln hält.
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Ungern gesehener Gast am Kaffeetisch: Wespen sind nicht besonders aggressiv - dennoch sollten Kinder frühzeitig auf eine mögliche Insektengiftallergie getestet werden.
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BERLIN. Trotz des unwirtlichen Frühjahrs gibt es in diesem Sommer ungewöhnlich viele Wespen. "Die Wespenpopulation hat sich - anders als die Bienenvölker - nach der nassen und kalten Witterung im Frühjahr in diesem Sommer gut erholt", sagt Anja Sorges vom Naturschutzbund Berlin.
Von einer "Plage" mag die Naturschützerin jedoch keineswegs sprechen: "Ja, in diesem Sommer ist eine Spitze in der Wespenpopulation zu verzeichnen. Das kommende Jahr kann dann aber wieder ganz anders aussehen."
Ungewöhnlich aggressiv seien die Hautflügler in diesem Jahr auch nicht. "Hier täuschen subjektive Eindrücke und auch falsche Reaktionen wie wedeln, pusten, um sich schlagen über das tatsächliche Verhalten hinweg." Bei süßen Speisen oder Getränken seien hungrige Wespen eben besonders hartnäckig.
Nicht nur Speisen wirken anziehend
Aber nur zwei der insgesamt acht heimischen Wespenarten - die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe - sind tatsächlich auf Kuchen, Cola und Steak scharf. Deshalb gilt: "Lebensmittel im Freien abdecken, Reste schnell wegräumen, Kindermünder nach dem Essen abwischen", rät NABU-Bienenexpertin Melanie von Orlow.
Aber nicht nur leckere Speisen, sondern auch Parfüm, Cremes, Möbelpolitur und bunte Kleider locken Wespen an.
Um sich gegen die unter Naturschutz stehenden Hautflügler zu wehren, sollten Bedrängte auf gar keinen Fall pusten, warnen die Fachleute: "Der Kohlendioxid-Gehalt der Atemluft macht Wespen aggressiv."
Drei bis fünf Prozent der Bevölkerung reagieren allergisch auf Wespenstiche. Kinder sollten deshalb bereits frühzeitig auf eine mögliche Insektengiftallergie getestet werden. (dpa)