Sexuelle Dysfunktion
Reden hilft auch im Alter
Liebe und Sex im Alter wird in Partnerschaften nicht offen genug thematisiert, beklagt die Seniorenliga. Eine Broschüre soll dabei helfen.
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Sexuelle Schwierigkeiten: Ältere Paare reden zu selten miteinander.
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BONN. Fragen zum Thema Liebe und Sex im Alter beantwortet eine neue kostenlose Broschüre der Seniorenliga. Neben Informationen zu gesundheitlichen Einschränkungen und deren Behandlung enthalte der Ratgeber auch Tipps zur Krankheitsverhütung und zu einem erfüllten Sexualleben im Alter, teilt die Seniorenliga mit.
Sexualität und Lust im Alter und damit einhergehende Probleme werden in Partnerschaften oft wenig thematisiert, heißt es in der Mitteilung. Da die Zufriedenheit mit der eigenen Sexualität mit zunehmendem Alter steige, lohne es sich jedoch, darüber offen zu reden und gegebenenfalls Hilfe bei Fachleuten zu suchen, anstatt diese schamhaft zu verschweigen.
Denn dahinter steckten nicht selten ernsthafte Probleme, über die sich die Betroffenen selbst nicht im Klaren seien. Neben der Psyche können auch organische Ursachen für sexuelle Störungen verantwortlich sein. Dies könne das Leben und vor allem das Zusammenleben von Partnern nachhaltig belasten.
"Deshalb sollte man solche Schwierigkeiten nicht als unabänderliche Alterserscheinung hinnehmen", rät Ann-Marlene Henning, Sexualtherapeutin: "Dazu gehört, die Dinge offen zu formulieren und gegebenenfalls medizinischen oder therapeutischen Rat in Anspruch zu nehmen."
Erster Ansprechpartner ist der Hausarzt oder der Urologe beziehungsweise die Gynäkologin. "Um letztlich einander nah zu bleiben oder sich wieder näher zu kommen, bedarf es einer offenen und vertrauensvollen Kommunikation über die eigenen Wünsche und die des anderen", ist Henning überzeugt: "Ein erfülltes Liebesleben ist für die Gesundheit von enormer Wichtigkeit, weshalb man immer über alles reden sollte, was man in der Partnerschaft als störend oder problematisch empfindet." (eb)