Preisverleihung
Psychoonkologie: Reinhold-Schwarz-Förderpreis für Psychologinnen Herzog, Scholl und Hahlweg

Ausgezeichnet: die Psychologinnen Kristina Herzog, Professorin Isabelle Scholl und Dr. Pola Hahlweg (von links).
© Herzog(links): privat | Scholl (mitte)/ Hahlweg (rechts): UKE/Eva Hecht
Leipzig/Berlin. Der Reinhold-Schwarz-Förderpreis für Psychoonkologie 2022 wird in diesem Jahr für gleich zwei Arbeiten vergeben.
Der mit 2500 Euro dotierte Preis geht zu gleichen Teilen an Kristina Herzog vom Universitätsklinikum Dresden und Leipzig sowie an Professorin Isabelle Scholl und Dr. Pola Hahlweg, beide vom Uniklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), wie die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) am Montag (26. September) in Berlin mitteilte.
Ausgelobt wird der Preis seit 2013 vom Verein Weiterbildung Psychosoziale Onkologie (WPO). Verliehen wurde er am Samstag, 24. September, bei der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Psychoonkologie (PSO) in der DKG.
Herzog erhält die Auszeichnung für ihre Arbeit „Illness perceptions in patients and parents in paediatric oncology during acute treatment and follow-up care“ (Psycho-Oncology 2022; online 20. Januar). Scholl und Hahlweg werden ausgezeichnet für ihre Publikation „Evaluation of a program for routine implementation of shared decision-making in cancer care: results of a stepped wedge cluster randomized trial“ (Implementation Science 2021; 16: 106).
Bedarf beim Shared-Decision-Making in der Onkologie
Kristina Herzog hat die subjektiven Krankheitsannahmen von Kindern mit Krebs und deren Eltern mittels Puppeninterviews untersucht. „Die Arbeit zeigt, dass die Eltern in der Regel stärker belastet sind als die Kinder“, sagte Laudatorin Gabriele Blettner vom WPO-Vorstand. „Die Studie liefert wichtige Grundlagen, um geeignete Interventionen für die betroffenen Patient*innen und deren Eltern zu implementieren.“
Isabelle Scholl und Pola Hahlweg haben untersucht, ob ein Programm zur Implementierung die Akzeptanz partizipativer Entscheidungsfindung verbessern kann. „Zur praktischen Umsetzung der partizipativen Entscheidungsfindung gibt es bisher kaum methodisch hochwertige Studien“, so WPO-Vorstand Blettner. Sie werde in der Onkologie im Versorgungsalltag nur begrenzt umgesetzt. „Die Ergebnisse zeigen, dass neue Ansätze zur Einführung in der onkologischen Routineversorgung entwickelt werden müssten.“ (eb)