Gienger
Sport schafft Kampf gegen Doping nicht allein
BERLIN. Der Sport ist beim Kampf gegen Doping aus Sicht des Unions-Sportpolitikers Eberhard Gienger auf Hilfe angewiesen. Der Ex-Reck-Weltmeister und sportpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag nannte die jüngsten Vorwürfe gegen die Leichtathletik am Montag erschreckend.
"Alleine kann der organisierte Sport offenbar - auch in den eigenen Reihen - nicht effektiv gegen Doping, Betrug oder Manipulation vorgehen", erklärte Gienger am Montag in einer Mitteilung. Deshalb müssten sich die Welt-Anti-Doping Agentur (WADA) und die Weltsportministerkonferenz mit den jüngsten Vorgängen befassen und für Aufklärung sorgen.
"Wir müssen auf internationaler Ebene zusammen nach Lösungen suchen, wie wir eine unabhängige und effiziente Kontrolle umsetzen können. Dabei müssen internationale Sportverbände für mehr Transparenz sorgen sowie sich neuen Richtlinien und Kontrollen unterziehen", verlangte Gienger.
Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hatte zuvor die Notwendigkeit des geplanten deutschen Anti-Doping-Gesetzes unterstrichen.ARD und "Sunday Times" hatten eine Liste mit 12 000 Bluttests von rund 5000 Läufern ausgewertet, die aus der IAAF-Datenbank stammt.
Darunter sollen 800 Sportler mit dopingverdächtigen Blutwerten sein, die von 2001 bis 2012 bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften gestartet sind. Unter ihnen sollen rund 150 Athleten sein, die Medaillen bei den Topereignissen gewonnen haben. (dpa)