Gelsenkirchen

Spritzenangriff auf Teenager – Ärzte auf Suche nach Substanz

Ein Unbekannter bedroht eine 13-Jährige mit dem Messer, spritzt ihr etwas und verschwindet dann mit den Worten „Nummer Sechs“: Ermittler suchen nach dem Täter; Ärzte derweil nach dem Spritzeninhalt.

Veröffentlicht:
Yvonne Shirazi Adl (l-r), Christopher Grauwinkel und Thimo Mallon äußern sich auf einer Pressekonferenz der Polizei Gelsenkirchen: Die Polizei hat nach Angaben eines Sprechers bisher keine Zweifel an den Schilderungen des betroffenen 13-jährigen Mädchens.

Yvonne Shirazi Adl (l-r), Christopher Grauwinkel und Thimo Mallon äußern sich auf einer Pressekonferenz der Polizei Gelsenkirchen: Die Polizei hat nach Angaben eines Sprechers bisher keine Zweifel an den Schilderungen des betroffenen 13-jährigen Mädchens.

© Helge Toben/dpa

Update: Mittlerweile kam heraus, dass die 13-Jährige sich die Attacke wohl nur ausgedacht und sich die Verletzungen selbst zugefügt hatte.

Gelsenkirchen. Verstörende Attacke auf eine 13-Jährige in Gelsenkirchen am helllichten Tag: Ein Mann mit weißen Handschuhen bedroht die Jugendliche erst mit einem Messer, dann spritzt er eine unbekannte Substanz in ihren Körper. In akzentfreiem Deutsch sagt er noch „Nummer Sechs“, dann flieht er. Die schwer verletzte Schülerin klingelt bei Anwohnern und bittet um Hilfe. Ein Mann fährt sie kurzerhand in ein Krankenhaus in der Nähe. Dort wird sie derzeit behandelt.

Was sich wie der Auftakt zu einem merkwürdigen Krimi liest, soll sich am Donnerstagvormittag im Stadtteil Ückendorf unweit der Innenstadt tatsächlich abgespielt haben. Die Polizei hat bislang keinen Zweifel daran, dass die Schilderungen der Jugendlichen stimmen. Schon am Donnerstag hatten Beamte mit ihr sprechen können. „Es geht ihr den Umständen entsprechend gut“, sagt Polizeisprecher Christopher Grauwinkel am Freitag bei einer Pressekonferenz.

Die Sorge der Polizei: Weil der Unbekannte „Nummer Sechs“ sagte, befürchten die Ermittler, dass es schon weitere Opfer gibt oder künftig geben könnte. Hinweise darauf gibt es bislang aber nicht. Auch in benachbarten Städten habe es keine Meldungen über ähnliche Fälle gegeben, sagt Grauwinkel. Die Ermittler haben keine Hinweise, dass es sich um eine gezielte Attacke auf diese 13-Jährige handelte. Sie gehen vielmehr davon aus, dass die Jugendliche ein Zufallsopfer war.

Ausfallerscheinungen nach Angriff

Die Ermittler wissen noch nicht, welchen Stoff der Unbekannte dem Mädchen injiziert hat. Das Opfer habe bereits kurz nach der Attacke Ausfallerscheinungen gehabt, sagt Grauwinkel. Welcher Art diese waren und ob sie noch anhalten, wird am Freitag nicht bekannt. „Die Behandlung wird sich auch noch über einen längeren Zeitraum erstrecken“, betont der Sprecher.

Die Suche nach dem injizierten Stoff sei für Ärzte und Gerichtsmediziner sehr aufwändig, weil es keine Spur gebe, wonach genau gesucht werden muss. (dpa)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Aktuelle Umfrage

Patienten vertrauen offiziellen Seiten

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Sie fragen – Experten antworten

Herpes Zoster: Bei unbekanntem Immunstatus trotzdem impfen?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?