Trauer um frühere Bundesgesundheitsministerin

Ursula Lehr im Alter von 91 Jahren verstorben

Renommierte Gerontologin und ehemalige Bundesgesundheitsministerin: Die CDU-Politikerin und beherzte Altersforscherin Professor Ursula Lehr ist am Montag gestorben. Sie wurde 91 Jahre alt.

Veröffentlicht:
Starb im Alter von 91 Jahren: Die ehemalige Bundesgesundheitsministerin und Gerontologin Professor Ursula Lehr.

Starb im Alter von 91 Jahren: Die ehemalige Bundesgesundheitsministerin und Gerontologin Professor Ursula Lehr.

© Malte Ossowski/SVEN SIMON/picture alliance

Berlin. Die frühere Bundesgesundheitsministerin und Gerontologin Professor Ursula Lehr ist tot. Sie starb am Montag im Alter von 91 Jahren, wie die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) mit Verweis auf Angaben der Familie Lehrs mitteilte.

Lehr sei nach kurzer Krankheit verstorben, hieß es. Lehr war von 2009 bis 2015 Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, anschließend deren stellvertretende Vorsitzende und zuletzt Ehrenvorsitzende.

„Unermüdliches Engagement für gesundes Älterwerden“

„Mit ihrem unermüdlichen Engagement für ein aktives, engagiertes und möglichst gesundes Älterwerden prägte Ursula Lehr nicht nur die Arbeit der BAGSO, sondern die Einstellung zu älteren Menschen in Deutschland“, würdigte die BAGSO-Vorsitzende Dr. Regina Görner die Verdienste der früheren Bundesministerin.

Die CDU-Politikerin Lehr war Inhaberin des Lehrstuhls für Gerontologie an der Universität Heidelberg und von 1988 bis 1991 Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit im Kabinett des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl (CDU). In dieser Zeit verantwortete Lehr auch den ersten Altenbericht der Bundesregierung und die Verabschiedung des sogenannten Bundesaltenplans.

Pflöcke für die informelle Pflege eingeschlagen

Daneben setzte Ursula Lehr viele weitere Akzente – so etwa die Stärkung der Devise „Reha vor Pflege“. Auch engagierte sich die in Frankfurt am Main geborene Altersforscherin für die steuerliche Berücksichtigung von Pflegeleistungen in Familien und die Bezahlung von Pflegezeiten pflegender Angehöriger. Hausärzten wies Lehr eine zentrale Rolle in der psychotherapeutischen Versorgung zu, da sie ältere Patienten regelmäßig zu Gesicht bekämen.

Als Familienministerin setzte sich Ursula Lehr für die Möglichkeit zur Betreuung von Kindern ab zwei Jahren in Kindergärten ein. Dafür, sagte sie anlässlich einer Podiumsdiskussion zum 30-jährigen Bestehen der Ärzte Zeitung im November 2012, sei die ganze Republik über sie hergefallen. Das unter dem Tenor: „Die Gesundheitsministerin macht die Familie kaputt.“ (hom)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Mediensucht, Depressionen, HPV-Impfung

DAK baut Vorsorgeangebot in Kinder- und Jugendarztpraxen aus

Aktuelle Umfrage

Patienten vertrauen offiziellen Seiten

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Claus F. Dieterle 25.04.202220:08 Uhr

Im Rahmen der Gerontologie sind nicht nur die Medizin sondern zum Beispiel auch die Psychologie und Theologie zu berücksichtigen. Die Psychosomatik, Epigenetik und Psychoneuroimmunologie bestätigt eine gesundheitsfördernde Wirkung positiver Gedanken. Ich habe die Aussage in Psalm 92,15 verinnerlicht "Und wenn sie auch alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein...".

Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Empfehlungs-Wirrwarr

Drei Hypertonie-Leitlinien: So unterscheiden sie sich

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung