„EvidenzUpdate“-Podcast

Besser evidenzbasiert regieren, statt mit Lockdown zu drohen

Die Corona-Zahlen steigen und die Spannung nimmt zu: Politiker warnen vor neuen Lockdowns, während manche der Pandemie überdrüssig zu werden scheinen. Gibt es ein Rezept, mit dem wir halbwegs gut durch diese Pandemie kommen?

Prof. Dr. med. Martin SchererVon Prof. Dr. med. Martin Scherer und Denis NößlerDenis Nößler Veröffentlicht:
Besser evidenzbasiert regieren, statt mit Lockdown zu drohen

© Springer Medizin

Der erste Lockdown nach dem relativ ruhigen Sommer kam in Berchtesgaden: Ausgangssperre. Das Risiko, dass ähnliche Maßnahmen auch in anderen Regionen getroffen werden müssen, ist angesichts steigender Corona-Fallzahlen nicht gering. Politiker und Regierungschefs warnen schon vor „einsamen Weihnachten“. Doch bringen uns Angst und Drohgebärden gut durch diesen Corona-Winter?

Es gibt ein anderes Rezept, nämlich die gewaltfreie und positive Risikokommunikation. Wie die Politik jetzt „evidenzbasiert regieren“ kann und sollte, darüber sprechen wir in dieser Episode vom „EvidenzUpdate“-Podcast. (Dauer: 40:09 Minuten)

Anregungen? Kritik? Wünsche?

Schreiben Sie uns: evidenzupdate@springer.com

Key Principles von Bonell et al.:

  • Clear and specific guidance
  • ‚Protect each other‘ messages
  • ‚Stand together‘ messages
  • ‚This is who we are‘ messages
  • Avoid messages based on fear or disgust in relation to other people
  • Avoid authoritarian messages
  • ‚Make a plan and review it regularly‘ messages
  • ‚Make it possible‘ messages
  • Style of messaging
  • Theory of change
  • Co-design

Quellen:

  • Matthias Schrappe et al. Ad hoc-Stellungnahme: Die Pandemie durch SARS-CoV-2/Covid-19 - Gleichgewicht und Augenmaß behalten. 18. Oktober 2020. www.matthias.schrappe.com
  • Guidelines for non-pharmaceutical interventions to reduce the impact of COVID-19 in the EU/EEA and the UK. 24 September 2020. ECDC: Stockholm; 2020. www.ecdc.europa.eu/
  • Bonell C, Michie S, Reicher S, et al. Harnessing behavioural science in public health campaigns to maintain ‚social distancing‘ in response to the COVID-19 pandemic: key principles. J Epidemiol Community Health 2020; 74:617-619. jech.bmj.com/content/74/8/617
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Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 23.10.202016:17 Uhr

Die Gruppe um Prof. Dr. med. Matthias Schrappe, Universität Köln, ehem. Stellv. Vorsitzender des Sachverständigenrates Gesundheit, besteht aus:
Hedwig François-Kettner, Pflegemanagerin und Beraterin, ehem. Vorsitzende des Aktionsbündnis Patientensicherheit, Berlin
Dr. med. Matthias Gruhl, Arzt für Öffentliches Gesundheitswesen, Bremen
Prof. Dr. jur. Dieter Hart, Institut für Informations-, Gesundheits- und Medizinrecht, Universität Bremen
Franz Knieps, Jurist und Vorstand eines Krankenkassenverbands, Berlin
Prof. Dr. rer. pol. Philip Manow, Universität Bremen, SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik
Prof. Dr. phil. Holger Pfaff, Universität Köln, Zentrum für Versorgungsforschung, ehem. Vorsitzender des Expertenbeirats des
Innovationsfonds
Prof. Dr. med. Klaus Püschel, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Rechtsmedizin
Prof. Dr. rer.nat. Gerd Glaeske, Universität Bremen, SOCIUM Public Health, ehem. Mitglied im Sachverständigenrat Gesundheit.

Sie sind als Mediziner/Nichtmediziner eher Gesundheits-System-Theoretiker und "Health-Literature"-Experten, aber bei SARS-CoV-2-Infektionen und COVID-19-Erkrankungen sehen sie m.E. weniger damit verbundene Krankheits-, sondern eher Gesundheits-Entitäten.

Wer eine wie auch immer geartete Herdenimmunität hofiert, indem er/sie SARS-CoV-2/COVID-19 mit impfpräventablen "Grippe"-Fällen vergleicht, übersieht massive pandemisch-symptomatische Krankheitsgefahren ["da es sich bei Covid-19 um eine durch asymptomatische Übertragung charakterisierte Epidemie handelt"].

Die Beweislage der aktiv/passiv positiv Eigen-/Fremdschutz bewirkenden AHA-Regeln zur Vermeidung generalisierter Lockdowns ist übrigens auch für den Bundesärztekammer-Präsidenten erdrückend.

Im Übrigen halte ich persönlich Tipps wie: "Stand together" für kontraproduktiv. "Make a plan and review it regularly/Make it possible" schrumpfen durch "Avoid authoritarian messages" zu hilflos staatlichem "Bitte, Bitte" zusammen!

Mf+kG, Ihr Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

Christiane Laszig 23.10.202012:25 Uhr

Ein hervorragendes Evidenz-Update. Danke! Sehr informativ, unaufgeregt und mutmachend.

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