„ÄrzteTag“-Podcast
Ist die schnelle Terminvermittlung eine Chance für Hausärzte, Dr. Müller-Glamann?
Terminvermittlung statt extrabudgetäre Vergütung für Neupatienten? Diese Rechnung geht nicht auf, meint Dr. Mike Müller-Glamann, Vize des Hausärzteverbands Hamburg, im „ÄrzteTag“-Podcast. Es gibt aber eine Alternative.
Veröffentlicht:Der Wegfall der Neupatientenregelung mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz trifft auch Allgemeinmediziner in einigen KV-Regionen – dort, wo immer noch Budgetierungen für die hausärztliche Versorgung gelten. Beispiel Hamburg: Die Hamburger Hausärztinnen und Hausärzte erwarten für das kommende Jahr ohne Neupatientenregelung eine Auszahlungsquote von etwa 80 Prozent. Im „ÄrzteTag“-Podcast befürchtet der 2. Vorsitzende des Hamburger Hausärzteverbands, Dr. Mike Müller-Glamann, aus diesem Grund einen Gewinneinbruch um 20 Prozent für die Praxen.
Die Kompensation, die die Bundesregierung noch im letzten Moment vor Verabschiedung des Gesetzes eingebaut hatte – unter anderem eine Erhöhung der Gebührenordnungsposition GOP 03008 für Facharzttermine, die vom Hausarzt oder von der Hausärztin vermittelt werden, um etwa 50 Prozent – fällt nach Ansicht Müller-Glamanns nicht ins Gewicht: Es gebe zu wenige Fälle, für die eine Terminvermittlung infrage komme, und vor allem sei der Weg der Vermittlung zu umständlich, meint er. Die Leistung der Vermittlung lasse sich auch nicht an MFA delegieren, da die aufgrund des Fachkräftemangels noch weniger Zeit hätten als die Ärzte. Selbst mit Unterstützung digitaler Technik lohne der Aufwand am Ende kaum, da die meisten Praxen nicht entsprechend ausgerüstet seien.
Einen Weg aus der Budgetierung der Hausärztinnen und Hausärzte in Hamburg sieht Müller-Glamann dennoch: die Hausarztzentrierte Versorgung. (Dauer: 20:19 Minuten)