„ÄrzteTag“-Podcast

Sind die Radiologen wirklich keine „Bestverdiener“ mehr, Dr. Witt und Dr. Mott?

Die Rahmenbedingungen für Radiologen haben sich zuletzt deutlich verschlechtert, warnt das Radiologienetz Deutschland in einem Positionspapier. Über die Gründe sprechen die Radiologen Dr. Jürgen Witt und Dr. Klaus Mott im „ÄrzteTag“-Podcast.

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:
Dr. Jürgen Witt und Dr. Klaus Mott.

Erheben im Podcast ihre Stimme für die Radiologie: Dr. Jürgen Witt und Dr. Klaus Mott.

© Porträts: Radiologische Gemeinschaftspraxis Franken-Hohenlohe; Radiologie-Team Ortenau | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

Radiologenpraxen sind so groß wie ein mittelständisches Unternehmen – aber die Bedingungen, aus hohen Umsätzen auch Gewinne zu ziehen, verschlechtern sich aktuell zusehends. Darauf verweist das Radiologienetz Deutschland, ein Zusammenschluss von 100 Radiologenpraxen, in einem aktuellen Positionspapier.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Podigee Um mit Inhalten aus Podigee und anderen sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Im „ÄrzteTag“-Podcast erläutern die Radiologen Dr. Jürgen Witt, Aufsichtsrat des Netzes, und Netz-Sprecher Dr. Klaus Mott, was sie dazu bewogen hat, sich als Radiologen an die Politiker in Berlin und in den Regionen zu wenden. Radiologen seien zwar umsatzstark, aber aufgrund der hohen Kosten für Personal und Geräte sei das „Bestverdiener“-Image mittlerweile schädlich, weil nicht mehr zutreffend, sagen die Ärzte, die beide in Baden-Württemberg in größeren Radiologen-Praxen niedergelassen sind.

Im oberen Mittelfeld angekommen

Da die Radiologen die Preise trotz Inflation nicht eigenständig festlegen könnten – wie alle anderen Leistungserbringer im Gesundheitswesen auch – seien die Radiologen bei den Praxisgewinnen mittlerweile „im oberen Mittelfeld“ angekommen, erklärt Radiologe Mott. Und obwohl die Fachgruppe praktisch nur auf Überweisung tätig wird, würden die Leistungen in den meisten KVen weiterhin budgetiert, aktuell würden je nach KV zwischen zehn und 30 Prozent des Leistungsvolumens gedeckelt.

Als kleine Fachgruppe würden die Radiologen in den Vertreterversammlungen leicht überstimmt, auch das sei ein Grund dafür, dass die Honorarverteilungsmaßstäbe seit der EBM-Reform 2020 zu kräftigen Kürzungen für die Gruppe geführt hätten.

Wird die Radiologie kannibalisiert?

Ein wichtiges Problem sei es, dass die Radiologie zunehmend kannibalisiert werde, erläutern die beiden Ärzte im Podcast weiter, gerade bei speziellen Privatleistungen, die teilweise von Orthopäden, Kardiologen oder anderen Fachgruppen erbracht würden und so Radiologen die Möglichkeiten der Quersubventionierung nicht kostendeckender Leistungen erschwerten.

Radiologen als Fachgruppe, die häufig Leistungen für Krankenhäuser und im ambulanten Sektor erbringen, seien auch besonders betroffen, wenn Kliniken in einer Region aus wirtschaftlichen Gründen schließen müssten. Die Folge all dieser Erschwernisse, so Mott und Witt, sei, dass immer häufiger Privat-Equity-getragene MVZ zum Zuge kämen, wenn Nachfolger gesucht werden. Der Anteil von iMVZ an der radiologischen Versorgung liege bereits bei 25 bis 30 Prozent. (Dauer: 42:30 Minuten)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Ein Roboter, der Akten wälzt? Künstliche Intelligenz kann bereits mit Leitlinien umgehen – jedenfalls wenn sie so gut strukturiert sind wie die der DEGAM.

© Iaroslav / stock.adobe.com

Digitalisierung in der Medizin

Kollegin Dr. ChatGPT? Wie Künstliche Intelligenz Ärzten helfen könnte

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

© Solventum Germany GmbH

Solventum Spracherkennung

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

Anzeige | 3M Healthcare Germany GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Schnelle Kommunikation, aber sicher: Das hilft Teams unterschiedlicher Einrichtungen bei der effizienten Zusammenarbeit.

© [M] Famedly

Neues Kooperationswerkzeug im Netz

Effiziente Kommunikation: Der schnelle Draht von Team zu Team

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Behandlungstipps

Psoriasis und Komorbiditäten: Welche Therapie wirkt am besten?

70 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025

Lesetipps
Dr. Carsten Gieseking

© Daniel Reinhardt

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

Eine Spritze für eine RSV-Impfung liegt auf dem Tisch.

© picture alliance / Ulrich Baumgarten

Update

Umfrage unter KVen

Erst sechs Impfvereinbarungen zur RSV-Prophylaxe Erwachsener