10 000 Hausärzte bieten Hautkrebs-Screening an

BERLIN (ble). Wenige Tage vor dem Start des bundesweiten Hautkrebsscreenings für GKV-Versicherte ab 35 Jahren hat rund ein Fünftel der niedergelassenen Hausärzte die vorgeschriebene Fortbildung von acht Stunden absolviert.

Veröffentlicht:
Hautkrebsscreening: In den vergangenen zwei Jahren hat es bei Krebsregistern Fortschritte gegeben.

Hautkrebsscreening: In den vergangenen zwei Jahren hat es bei Krebsregistern Fortschritte gegeben.

© Foto: Klaro

"Wir schätzen, dass 10 000, also 20 Prozent der Hausärzte geschult sind", sage Dr. Diethard Sturm, Vorsitzender des Instituts für hausärztliche Fortbildung im Deutschen Hausärzteverband bei der Vorstellung des Programms in Berlin. Bis Ende des dritten Quartals, hofft Sturm, soll jeder am Hautkrebs-Screening interessierte Hausarzt eine Schulung erhalten haben. Sturm rechnet damit, dass insgesamt neun von zehn Allgemeinmedizinern die Zusatzqualifikation erwerben wollen.

Die Kosten für den Kurs liegen bei etwa 170 Euro. Auch Hautärzte, die das Screening anbieten wollen, müssen sich schulen lassen. Als Schulungsleiter stehen bundesweit bislang 132 dermatologische sowie 151 hausärztliche Trainer zur Verfügung. Sie arbeiten gemeinsam. Informationen der "Ärzte Zeitung" zufolge weigern sich unter den Dermatologen offenbar jedoch etliche Trainer, auch ihre hausärztlichen Kollegen zu schulen.

45 Millionen Versicherte haben einen Rechtsanspruch

Leistungsinhalte des Screenings sind die Anamnese zur Lichtexposition, die standardisierte Ganzkörperinspektion einschließlich Kopfhaut und sämtlicher Intertrigines sowie Verhaltenstipps. Ergibt sich ein Verdacht auf ein Melanom, ein Basaliom oder ein spinozelluläres Karzinom, muss der Hausarzt den Patienten an den Dermatologen überweisen. Rund 45 Millionen Versicherte haben alle zwei Jahre einen Rechtsanspruch auf die Untersuchung.

Die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe (DKH), Professor Dagmar Schipanski, forderte die Bundesbürger auf, Früherkennungsangebote der Kassen vermehrt wahrzunehmen. "Wir sehen das neue Screening als eine große Chance im Kampf gegen den Hautkrebs", sagte sie. Schipanski hofft, dass sich eine Teilnahme an dieser Früherkennung auch positiv auf weitere Teilnahmeraten auswirkt.

Allerdings haben sich KBV und Kassen im Bewertungsausschuss bisher noch nicht auf eine Vergütung des Screenings einigen können (wir berichteten). In den kommenden Tagen könnte hierzu aber eine Entscheidung fallen. Bis zu einer Einigung müssen Patienten das Screening aus eigener Tasche bezahlen.

Die Ganzkörper-Untersuchung dauert etwa 20 Minuten

Da Patienten einen gesetzlichen Rechtsanspruch haben, können sie sich das Geld gegen Vorlage einer Rechnung von ihrer Kasse jedoch zurückholen. Nach den Worten des zweiten Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP), Dr. Eckhard Breitbart, dürfte die Untersuchung zwischen 20 bis 40 Euro kosten und etwa 15 bis 20 Minuten in Anspruch nehmen.

In Deutschland erkranken jährlich mehr als 140 000 Menschen neu an Hautkrebs.

Mehr Informationen unter: www.hautkrebs-screening.de

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Aktionsplan vorgelegt

Lauterbach forciert Umbau zu barrierefreien Arztpraxen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Aktionsplan vorgelegt

Lauterbach forciert Umbau zu barrierefreien Arztpraxen

Abschluss

Einigung im MFA-Tarifstreit

Lesetipps
 Hausarzt Werner Kalbfleisch

© Südwest Presse / Verena Eisele

Ende eines jahrelangen Verfahrens vor den Prüfgremien

Hausarzt geht mit XXL-Regress in die Rente

Weihnachtszeit ist Wunschzettelzeit, auch für die verfasste Ärzteschaft.

© Christoph Hardt / Panama Pictures / picture alliance

Vor der Bundestagswahl

Bundesärztekammer erstellt Wunschzettel für neue Bundesregierung

Elektronische Rechnung

© Lila Patel / stock.adobe.com

Ab 1. Januar 2025

Pflicht zur E-Rechnung: Ein PDF-Reader reicht dafür nicht