Bilanz
21 Organspenden in einem Jahr – in einem ganzen Bundesland
Zum Organspendetag haben einzelne Länder eine Bilanz des Vorjahres vorgelegt. Besonders mau sieht es bei den Spenden in Brandenburg aus.
Veröffentlicht:Potsdam/Dresden. In Brandenburg gibt es weiterhin kaum Organspenden. Wie das Potsdamer Gesundheitsministerium unter Verweis auf die Deutsche Stiftung Organtransplantation am Freitag mitteilte, wurden 2021 lediglich 21 Verstorbenen nach ihrem Tod Spenderorgane entnommen. 2019, vor Beginn der Corona-Pandemie, gab es 20 Organspenden.
Bundesweit wurden im vergangenen Jahr 933 Verstorbenen Spenderorgane entnommen. Dagegen warten derzeit allein 301 Brandenburger auf ein Spendenorgan. Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) rief die Brandenburger deswegen dazu auf, einen Organspenderausweis auszufüllen. „Organspende betrifft uns alle“, sagte Nonnemacher. „Jeder Mensch kann plötzlich und unerwartet auf ein Spender-Herz oder eine Niere angewiesen sein.“
Etwas besser als in Brandenburg sieht es in Sachsen aus. Aber auch hier ist im vergangenen Jahr die Bereitschaft zur Organspende im Vergleich zu 2020 gesunken. 2021 hätten im Freistaat 56 Menschen ein oder mehrere Organe gespendet, teilte das sächsische Sozialministerium in Dresden anlässlich des Tags der Organspende mit. 2020 seien es noch 68 Menschen gewesen. Allerdings liege die Bereitschaft zu einer Organspende in Sachsen weiterhin über dem Bundesdurchschnitt. Im Jahr 2021 seien es im Freistaat 13,8 Organspender pro eine Million Einwohner gewesen. Der bundesdeutsche Durchschnitt betrage 11,2 Organspender je eine Million Einwohner.
Rund 400 Menschen seien in Sachsen derzeit auf der Warteliste für ein Spenderorgan eingetragen. „Jede und jeder sollte sich mit dem Thema Organspende auseinandersetzen“, sagte auch Sozialministerin Petra Köpping (SPD). (lass/sve)