Weltnichtrauchertag

Ärztekammern fordern mehr Aufklärung zu Gefahren von E-Zigaretten

Zigaretten-Ersatzprodukte kommen oft bunt und nett daher. Gesundheitlich sind sie alles andere als ungefährlich, warnen Ärztekammern. Jugendliche bräuchten mehr Informationen zu den Risiken dieser Produkte.

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„Dampfen“ gilt unter Jugendlichen als cool. Die Ärztekammern warnen anlässlich des Weltrauchertags am Freitag vor den Gefahren. (Symbolbild)

„Dampfen“ gilt unter Jugendlichen als cool. Die Ärztekammern warnen anlässlich des Weltrauchertags am Freitag vor den Gefahren. (Symbolbild)

© Chris Hertzschuch / stock.adobe.com

Berlin/Hamburg. Anlässlich des Weltnichtrauchertags am Freitag (31. Mai) haben Ärztekammern mehr Aufklärungsarbeit zu den Gesundheitsgefahren von E-Zigaretten angemahnt. Die Produkte seien unter Jugendlichen „leider sehr beliebt“, sagte Erik Bodendieck, Co-Vorsitzender des Ausschusses Sucht und Drogen der Bundesärztekammer (BÄK), am Donnerstag.

E-Zigaretten seien aber alles andere als ungefährlich. „Das in den meisten dieser Produkte enthaltene Nikotin kann die Hirnentwicklung negativ beeinflussen und abhängig machen.“ Zudem enthielten sie krebserregende Substanzen und könnten die Atemorgane und das Herz-Kreislauf-System angreifen, warnte Bodendieck.

Erhöhtes Risiko, später auf Zigarette umzusteigen

Laut BÄK ist das Risiko, später auf Tabakzigaretten umzusteigen, bei jungen E-Zigaretten-Konsumenten dreimal höher als bei ihren abstinenten Altersgenossen. „Aus medizinischer Sicht ist klar: Einweg-E-Zigaretten müssen verboten werden“, forderte Dr. Josef Mischo, ebenfalls Co-Vorsitzender des Ausschusses Sucht und Drogen.

Pro Jahr sterben in Deutschland 127.000 Menschen an den Folgen ihres Tabakkonsums. Der 128. Deutsche Ärztetag in Mainz hatte sich im Mai mit überwältigender Mehrheit für ein Werbeverbot von Tabak- und Nikotinprodukten ausgesprochen. „Hier gibt es in Bereichen wie Sponsoring, Außenwerbung und Promotion noch Lücken, die geschlossen werden müssen“, sagte Mischo.

„Bei E-Zigaretten und anderen Ersatzprodukten spielen sicherlich der leichte Zugang und die Aufmachung eine Rolle für den steigenden Konsum“, meldete sich auch die Vizepräsidentin der Ärztekammer Hamburg, Dr. Birgit Wulff, zu Wort.

Gerade die oftmals bunten und mit süßen Geschmacksrichtungen erhältlichen E-Zigaretten wirkten auf Jugendliche anziehend. Auch Wulff sprach sich dafür aus, Werbemöglichkeiten für E-Zigaretten stärker zu regulieren. (eb)

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