"Aktionsplan Demenz schafft Handlungsrahmen"
Die Versorgung von Demenzkranken wird eine der großen Herausforderungen in der Zukunft sein, sind sich Experten sicher. Regina Schmidt-Zadel von der Alzheimer-Gesellschaft NRW fordert nun einen nationalen Aktionsplan - und sie setzt auf den Einsatz von geschulten Laien.
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Demenz im Alter: Eine nationaler Aktionsplan muss her, fordern Experten.
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DÜSSELDORF (iss). Die stellvertretende Vorsitzende der Alzheimer-Gesellschaft Nordrhein-Westfalen Regina Schmidt-Zadel fordert einen nationalen Aktionsplan Demenz.
Er sei notwendig, um die ambulante und stationäre Versorgung von Demenzkranken zu verbessern, sagte die langjährige SPD-Bundestagsabgeordnete. "Die Versorgung von Menschen mit Demenz ist eine der großen Herausforderungen der Zukunft."
Ziel eines nationalen Demenzplans solle die Schaffung eines Handlungsrahmens sein, der durch alle Strukturen reicht und sich an den Versorgungsnotwendigkeiten der Patienten orientiert. In anderen europäischen Ländern, etwa in Frankreich, gebe es solche Aktionspläne bereits, sagte Schmidt-Zadel.
Sie forderte die politisch Verantwortlichen in NRW auf, sich auf Bundesebene für einen solchen Aktionsplan einzusetzen. Schmidt-Zadel plädierte auch dafür, die Beschäftigung von Alltagsbegleitern für Demenzkranke in Pflegeheimen auszuweiten.
Während heute ein Begleiter für 25 Patienten vorgesehen ist, sollte der Schlüssel künftig 1 zu 12,5 betragen, schlug sie bei einem Pressegespräch der AOK Rheinland/Hamburg vor.
Dabei sollte der Einsatz der geschulten Laien ihrer Ansicht nach nicht auf Pflegeheime beschränkt bleiben. Er sei auch in Akutkliniken sinnvoll. "Für allein lebende Demenzkranke brauchen wir einen sogenannten Alltags-Kümmerer."
Schmidt-Zadel hat zudem einen weiteren Vorschlag, um die stationäre Versorgung von Patienten mit einer Demenz zu verbessern: "Ich fordere für jedes Krankenhaus einen Demenzbeauftragten."