Vor Kabinettsbeschluss

Bahr verteidigt klinische Krebsregister

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr hat die verpflichtende Einführung Klinischer Krebsregister erneut gegen Kritik der Krankenkassen verteidigt. Es werde keinen Flickenteppich geben.

Veröffentlicht:
Entschlossen in Sachen Klinischer Krebsregister: Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr.

Entschlossen in Sachen Klinischer Krebsregister: Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr.

© Maurizio Gambarini / dpa

MÜNSTER/BERLIN (sun/chb). Die regionalen Register könnten die Qualität flächendeckend sichern, sagte Bahr in Münster. "Das könnte ein Nationales Register nicht leisten." Das könne die Daten nur verwalten.

Zudem seien einheitliche Standards vorgegeben. So gebe es eine bundesweite Vereinheitlichung mit Registern direkt vor Ort.

Unterstützung erhielt Bahr vom Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft, Dr. Johannes Bruns: "Gesundheitsversorgung ist immer regional." Patienten wollten im besten Krankenhaus untersucht werden. Sie interessierten sich aber nicht für Krankenhäuser in München, wenn sie in Münster wohnten.

Der Datenfluss sei keine Einbahnstraße: Die gewonnenen Erkenntnisse kämen zu den Versorgern zurück. Dadurch könnten Versorger daraus lernen.

"Das ist die Aufgabe der Register: die qualitätsgetragene Versorgung flächendeckend zur Verfügung zu stellen", so Bruns.

Kritik der Kassen wegen der Finanzierung

Kritik am Krebsplan-Umsetzungsgesetz kommt von den Kassen. So sollten die geplanten klinischen Krebsregister pauschal von der GKV finanziert werden, obwohl der Nutzerkreis viel größer sei.

Zudem sei es überfällig, die sehr heterogene Registerlandschaft der Länder in einheitliche effiziente Datenstrukturen zu überführen, kritisierte die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Dr. Doris Pfeiffer, den Gesetzentwurf, der am 22. August im Kabinett beschlossen werden soll.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Mediensucht, Depressionen, HPV-Impfung

DAK baut Vorsorgeangebot in Kinder- und Jugendarztpraxen aus

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken