Behandlung von Süchtigen soll für Hausärzte leichter werden
Hausärzte sollen bei Suchtberatungsstellen verlässliche Ansprechpartner bekommen. Zudem will die BÄK ihnen mehr Kompetenzen bei der Suchttherapie einräumen.
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Etwa 1,3 Millionen Menschen in Deutschland sind alkoholabhängig.
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BERLIN (af). Hausärzte sehen täglich drei bis fünf suchterkrankte oder suchtgefährdete Menschen in ihren Praxen. Eine gemeinsame Tagung der Bundesärztekammer (BÄK) und des Fachverbandes Sucht in Berlin hat gezeigt, dass die Früherkennung von Alkoholkrankheit und die Kurzintervention durch Vertragsärzte dringend verbessert werden müssen.
Die Rolle der Hausärzte bei der Suchtbekämpfung soll einem Positionspapier der BÄK und des Fachverbandes zufolge ausgebaut werden. Substanzbezogene Störungen sollten demnach in der Aus- und Fortbildung von Ärzten eine stärkere Rolle spielen.
Außerdem sollten die Vertragsärzte leicht erreichbare Ansprechpartner bei den Suchtberatungsstellen haben und verlässliche und rasche Rückmeldungen aus dem Suchthilfesystem erhalten, wie der Patient weiter betreut werden sollte.
Entsprechend qualifizierte Ärzte sollten befugt sein, Leistungen zur medizinischen Reha von Abhängigen leichter und schneller als bisher einzuleiten. Das Vergütungssystem sollte Anreize schaffen.
Da bei Suchterkrankungen das Gespräch zwischen Arzt und Patient das Mittel der Wahl sei, sollte der damit verbundene Aufwand adäquat vergütet werden.
Vor dem Gespräch sorgen schon die Kurzdiagnostik und die Frühintervention für Arbeit in der Praxis. Die deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie hält es für unerlässlich, alle Patienten bei der Aufnahme nach ihrem Trink- und Rauchverhalten zu befragen.
Kurzinterventionen durch Beratungen oder Broschüren wirkten vor allem bei denjenigen, die riskant tränken. Fachleute schätzen die Zahl alkoholabhängiger Erwachsener in Deutschland auf 1,3 Millionen.