Bundesamt für Strahlenschutz
Bericht: Mammografie-Screening schon für Frauen ab 45 sinnvoll
Brustkrebs ist bei Frauen die häufigste Krebserkrankung. Eine vorbeugende Röntgenuntersuchung ist bislang erst ab 50 Jahren empfohlen. Ein neuer Bericht zeigt jedoch: Auch Jüngere könnten profitieren.
Veröffentlicht:Berlin/Salzgitter. Brustkrebs früh erkennen: Die Teilnahme am Mammografie-Screening-Programm ist auch für Frauen ab 45 Jahren mit mehr Nutzen als Risiken verbunden. Zu diesem Ergebnis kommt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht. Demnach kann eine Früherkennung durch Mammografie die Brustkrebssterblichkeit auch für Frauen unter 50 Jahren um 20 Prozent senken.
Das Bundesamt empfiehlt entsprechend, die untere Altersgrenze für die Teilnahme am Programm von 50 auf 45 Jahre herabzusetzen. Bisher dürfen nur Frauen zwischen 50 und 69 Jahren an der regelmäßigen Röntgenuntersuchung zur Brustkrebsfrüherkennung teilnehmen.
„Der Bericht zeigt, dass das Mammografie-Screening die Sterblichkeit an Brustkrebs auch bei jüngeren Frauen senken kann. Er belegt außerdem, dass das damit verbundene Strahlenrisiko relativ gering ist. Das rechtfertigt die aktuelle Empfehlung des BfS, Frauen bereits ab 45 Jahren die Teilnahme zu ermöglichen“, sagte BfS-Präsidentin Inge Paulini. Ob die Teilnahme dieser Altersgruppe am Mammografie-Screening-Programm von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert wird, entscheide der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA).
Das BfS hatte 2022 bereits eine Ausweitung der Altersgrenzen bis 75 Jahre geprüft und befürwortet. Frauen aus dieser Altersgruppe werden voraussichtlich ab Mitte 2024 am Screening teilnehmen können. Die Erweiterung der Altersgrenzen wird auch in der Neufassung der Europäischen Brustkrebsleitlinie empfohlen.
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. In der Altersgruppe zwischen 45 und 50 Jahren erkranken in Deutschland jedes Jahr etwa 5.000 Frauen an Brustkrebs. Für den Bericht zu dieser Altersgruppe wertete das BfS Publikationen zu acht Studien aus vier Ländern aus. (KNA)