Brandenburg: Rheuma-Vertrag startet mit Bravour
Seit Jahresbeginn haben sich 800 Rheuma-Patienten in den Strukturvertrag von KV Brandenburg und AOK Nordost eingeschrieben. Die Rheuma-Liga bewertet die Vereinbarung, bei der 104 Hausärzte mitmachen, positiv.
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Rheumatoide Arthritis: Eine der häufigsten rheumatischen Erkrankungen, die durch den neuen Strukturvertrag in Brandenburg geregelt wird.
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POTSDAM (ami). Eine positive Startbilanz zieht die Deutsche Rheumaliga Brandenburg zum Rheuma-Strukturvertrag zwischen der KV Brandenburg und der AOK Nordost.
Ein halbes Jahr nach seinem Inkrafttreten zeige der Vertrag erste Erfolge. Knapp 800 Patienten nutzen das Angebot nach Angaben des Rheumatologen Dr. Joachim-Michael Engel aus dem Vorstand der Patientenorganisation. 104 Hausärzte und alle 14 Rheumatologen in Brandenburg beteiligen sich Engel zufolge "aktiv" an dem Vertrag.
Der Strukturvertrag setzt auf frühe Diagnostik und engmaschige Therapiekontrolle der beiden häufigsten rheumatischen Erkrankungen Rheumatoide Arthritis und Morbus Bechterew.
"Bundesweit einzigartiges" Modell
"Die Patienten profitieren von den engmaschigen Kontrollen und der kurzfristigen Anpassung der Therapien an ihren persönlichen Krankheitsverlauf", so Engel. Die Rheuma-Liga Brandenburg bezeichnet die Kooperation als "deutschlandweit einzigartig".
Der Vertrag regelt unter anderem die Weiterbildung der Hausärzte, die Früherkennung, entsprechende Voruntersuchungen, die Behandlung der Patienten bei akuter Schubsituation, den Einsatz innovativer Medikamente, die Zusammenarbeit von Haus- und Fachärzten sowie das Fallmanagement durch den Rheumatologen und die rheumatologische Fachassistenz.
Langfristig zielt er auch auf Kostenminderungen im Gesundheitssystem. Sie sollen zum Beispiel durch die Vermeidung oder Reduzierung von Arbeitsunfähigkeiten und Folgeerkrankungen erreicht werden.
Auch die Grundlagen für eine tragfähige Versorgungsstruktur sieht die Rheuma-Liga mit dem Vertrag gegeben, obwohl Rheumatologen in Brandenburg nach Meinung der Patientenorganisation fehlen. Den Angaben zufolge gibt es in dem Flächenland 14 Rheumatologen, die rund 45.000 Rheuma-Patienten versorgen.