Fehlzeiten

Brandenburgs Polizisten im Fokus

Das Land entwickelt ein Gesundheitsmanagement, um den Krankenstand zu reduzieren.

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POTSDAM. Knapp 36 Tage fehlt ein Polizist in Brandenburg krankheitsbedingt pro Jahr. Auch wenn dabei Kalendertage statt Arbeitstage gezählt werden, bewegt sich die Fehlzeitenstatistik bei der Polizei in Brandenburg damit bereits seit 2014 auf einem gleichbleibend hohen Niveau. Zuvor war die Zahl der durchschnittlichen Krankentage der Polizeibediensteten von 19,6 Tagen im Jahr 2002 kontinuierlich auf 35,7 Tage im Jahr 2014 gestiegen.

Über die Gründe für die langen Fehlzeiten kann das zuständige Innenministerium als Dienstherr keine Angaben machen, weil Art und Ursache der Erkrankung bei den Krankmeldungen nicht übermittelt werden. „Zu berücksichtigen ist, dass Ursachen immer auch in den privaten Lebensumständen und der individuellen Lebensführung zu suchen sind.

Annahmen darüber wären dem Bereich der Spekulation zuzuordnen“, sagte ein Sprecher des Ministeriums der „Ärzte Zeitung“. Er bewertet es positiv, dass die Fehlzeiten seit 2014 nicht weiter steigen.

Bereits 2006 wurde bei der Brandenburger Polizei ein Gesundheitsmanagement eingeführt. Zu den vielfältigen Maßnahmen zählen laut Innenministerium neben Sportprogrammen und Verhaltenstraining unter anderem auch Führungskräftefortbildung, eine familienfreundliche Arbeitszeitgestaltung und Arbeitsortflexibilisierung. Ein „Leitfaden Gesundheitsförderung“ sieht weitere Maßnahmen vor, darunter Ausstiegsoptionen aus dem Wechselschichtdienst für ältere Bedienstete, aber auch wissenschaftlich begleitete Analysen der Gesundheitsbelastungen in der Polizei.

Ab 2019 stellt Brandenburg zweckgebundene Haushaltsmittel zur Umsetzung gesundheitsfördernder Maßnahmen bei der Polizei bereit. Um die Verwendung der finanziellen Mittel für weitere Maßnahmen des Gesundheitsmanagements zu vereinbaren, wird laut Innenministerium aktuell eine Dienstvereinbarung „Gesundheitsförderung“ erarbeitet. (ami)

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