Umfrage zu COVID-19

Corona: Gut für die Figur, schlecht für die Psyche?

Laut einer repräsentativen Umfrage der DKV haben sich viele Menschen während des Lockdowns mehr bewegt als in Vor-Coronazeiten. Doch psychisch hat die Pandemie negative Folgen.

Von Friederike Krieger Veröffentlicht:
Sportliche Aktivitäten im Freien haben offenbar viele Menschen vor einem Lockdownkoller und Coronaspeck bewahrt.

Sportliche Aktivitäten im Freien haben offenbar viele Menschen vor einem Lockdownkoller und Coronaspeck bewahrt.

© Mykola/stock.adobe.com

Köln. Die Befürchtung, dass sich die Menschen wegen der Einschränkungen durch die Corona-Krise weniger bewegen, scheint unbegründet zu sein. Das legt zumindest eine repräsentative Umfrage des zum Ergo-Konzern gehörenden privaten Krankenversicherers DKV nahe, die das Unternehmen kurz nach Ende des Lockdowns im Mai durchgeführt hatte. Dabei gaben 37 Prozent der Befragten an, dass sie angesichts des Corona-bedingten Herunterfahrens des öffentlichen Lebens mehr spazieren gehen. 22 Prozent sagten, dass sie jetzt mehr Rad fahren oder zu Hause Sport treiben. 26 Prozent gaben an, nötige Wege verstärkt zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen, anstatt das Auto oder den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen.

Lagerkoller durch Bewegung abgewendet?

„Viele Menschen haben befürchtet, dass der notwendige Lockdown den schon vorher in Teilen der Gesellschaft vorhandenen Bewegungsmangel weiter verschärfen wird“, sagte Dr. Clemens Muth, Vorstandsvorsitzender der DKV. So hatte der letzte Gesundheits-Report des Krankenversicherers aus dem Jahr 2018 gezeigt, dass noch nicht einmal jeder Zweite die Mindestaktivitätsempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO realisiert. Sie sehen 150 Minuten moderate körperliche Aktivität oder 75 Minuten intensive körperliche Aktivität pro Woche vor. In diesem Zusammenhang bezeichnete Muth die Ergebnisse der Corona-Umfrage als überraschend positiv.

Immerhin gut ein Viertel der Bevölkerung habe erkannt, wie wichtig es sei, dem Stillstand aktiv mit mehr Bewegung zu begegnen. „Das ist erfreulich und von Bedeutung, damit drohender Lagerkoller und Lagerspeck nicht ihren gesundheitlichen Tribut fordern.“

So manchem schlägt die Krise aber auf die Psyche

Allerdings schlägt die Krise vielen auf die Psyche. 33 Prozent gaben an, dass die Einschränkungen aufgrund der Pandemie einen eher negativen Einfluss auf ihre mentale Gesundheit hätten, falls sie noch länger andauern würden. Sechs Prozent reden von einem sehr negativen Einfluss. Je älter die Befragten, desto gelassener geben sie sich. So glaubt über die Hälfte der Befragten zwischen 50 und 75 Jahren, dass die Corona-Einschränkungen ihre mentale Gesundheit überhaupt nicht beeinflussen. Allerdings ist der Anteil derer, die angeben, dass die Krise ihre mentale Gesundheit auf lange Sicht eher positiv beeinflussen wird am höchsten in der jüngsten Altersgruppe, den 16 bis 29-Jährigen.

Als besonders belastend empfanden die Befragten den fehlenden Kontakt zu Familie und Freunden während des Lockdowns. Während nur 26 Prozent die wirtschaftliche Entwicklung für sie selbst als bedrohlich wahrnehmen, zeigen sich 56 Prozent besorgt um die Entwicklung der ökonomischen Gesamtsituation und deren Auswirkungen für die Gesellschaft

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Belastungsfähigkeit verbessern

Regelmäßig in die Sauna – hilft das bei Herzinsuffizienz?

Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Verbale Blumensträuße für die designierte Bundesgesundheitsministerin: Die Selbstverwaltung setzt auf die Neue an der BMG-Spitze.

© PhotoSG / stock.adobe.com

Update

Juristin an BMG-Spitze

Selbstverwaltung hofft auf neuen Kommunikationsstil unter Nina Warken