Kommentar zu den GKV-Finanzen
Das Polster nutzen!
Auch zur Jahresmitte 2014 ist die gesetzliche Krankenversicherung finanziell gut gepolstert. Dass die Reserve in den letzten zwölf Monaten um 1,1 auf nunmehr 26,6 Milliarden Euro leicht geschrumpft ist, liegt im Wesentlichen an den Prämienzahlungen im ersten Halbjahr. Das wird im nächsten Jahr beendet sein.
Der Weisheit letzter Schluss ist diese Verwendung von Finanzreserven in Form von Volksbeglückung eh nicht. Viel wichtiger wäre es, aus diesem Kapital Strukturinvestitionen zu finanzieren, mit denen das Gesundheitssystem modernisiert und zukunftsfester gemacht werden könnte.
Die größte Herausforderung ist die Ausbildung des ärztlichen und pflegerischen Nachwuchses. Hier sind teils massive Defizite aus der Vergangenheit zu kompensieren.
Die zweite Herausforderung ist der Investitionsstau bei den Krankenhäusern, den die Bundesländer aus eigener Kraft nicht werden beseitigen können. Und nach wie vor unterentwickelt ist die moderne Informationstechnologie im Gesundheitswesen.
Natürlich werden die Kassen Zeter und Mordio schreien. Aber es ist das Geld der Bürger, aus dem sich der GKV-Schatz speist. Und er muss der Allgemeinheit zur Verfügung stehen, um wirklich einen Nutzen zu stiften.
Lesen Sie dazu auch: GKV: Finanzpolster wird dünner